Headhunting in den Jagdgründen der GenZ | Mach es in Brandenburg (20)

Shownotes

𝐀𝐳𝐮𝐛𝐢𝐬 𝐟𝐢𝐧𝐝𝐞𝐧 𝐮𝐧𝐝 𝐡𝐚𝐥𝐭𝐞𝐧: 🔎✍🏻🤩 𝐆𝐞𝐡𝐭 𝐧𝐮𝐫 𝐦𝐢𝐭 𝐆𝐞𝐥𝐝 💶? Nein, die Generation Z tickt da anders. Jonas Ruschke, hat seine Black Panther Production in Liebenwalde von der Schulbank aus gegründet und ist heute GenZ-Flüsterer für Unternehmen mit Recruiting-Problemen. Sein Team entwickelt Strategien, damit Betriebe wieder selbstständig ohne externes Werbebudget Fachkräftenachwuchs finden. Sein Ansatz: Die Betriebe müssen eine echte Kultur der Wertschätzung etablieren 🤔🙏🏻👨🏼‍🔧👩🏽‍🔬👩🏻‍🍳.

“Hauptfehler bei den meisten Unternehmen ist die fehlende Wertschätzung. Wenn die nicht da ist, geht es bei jungen Generationen sehr schnell, dass die am Montag morgen den gelben Schein einreichen. Wir fokussieren uns darauf, die neuen Azubis vollständig ins Team zu integrieren, damit sie langfristig bleiben”, erklärt Jonas Ruschke im Podcast-Gespräch mit Stefanie Schuster.

𝐌𝐞𝐝𝐢𝐚𝐭𝐨𝐫 𝐮𝐧𝐝 𝐠𝐫𝐨ß𝐞𝐫 𝐁𝐫𝐮𝐝𝐞𝐫 𝐟ü𝐫 𝐍𝐞𝐰𝐛𝐢𝐞𝐬

Die Generation Z sei anders als die vorherigen, so Ruschke weiter. “Die brauchen mehr Betreuung. Wenn mit Kollegen Freundschaften entstehen, haben die Jugendlichen auch mehr Bock zu arbeiten.” Seine Firma hilft deshalb dabei, die Unternehmenskultur nachhaltig zu verändern. Weg von “Lehrjahre-sind-keine-Herrenjahre-Predikten” hin zu konstruktiven Feedback-Gesprächen, Betreuungsplänen und regelmäßigen Team-Events. In der Coaching-Phase sind die Mitarbeitenden der Black Panther Mediatoren und “großer Bruder” zugleich.

Im Anschluss geht es zu Stefanie Schilling, Teamleiterin Berufliche Orientierung der IHK Potsdam. Sie erzählt, wo die Kammern schwerpunktmäßig ansetzen, um den Unternehmen in ganz Brandenburg dabei zu helfen, Ausbildungsstellen zu besetzen.

🎧🦻🏻Hört, hört! 𝐔𝐧𝐬𝐞𝐫 #𝐈𝐇𝐊𝐏𝐨𝐝𝐜𝐚𝐬𝐭 𝐳𝐮 #𝐒𝐭𝐚𝐫𝐭𝐮𝐩𝐬, #Gründerinnen und Nachfolgen in BRB

Spannendes Thema - für alle, die sich für GenZ-Recruiting, Marketing und Duale Ausbildung in Brandenburg interessieren. Hört einfach mal rein, gebt euer Feedback und abonniert den Kanal.

Transkript anzeigen

00:00:00: Aber mal so ein Video wirklich, was du dazu bist, sag ich mal am Tag,

00:00:03: was mal 3, 5 Minuten geht, mit "Hey, heute früh, ich komm hier um 7 Uhr an,

00:00:07: mach das und das, ab 8 Uhr mach ich das, um 10 Uhr bediene ich die Maschine

00:00:11: und um 12 Uhr mach ich die Mittagspause."

00:00:13: Beim Asiaten oder beim Dönerladen, das gab's dann noch nicht.

00:00:16: Und ich denke, man, das hat genau die Zukunft.

00:00:18: Die Jugendlichen von heute ticken ja auch einfach ein bisschen anders

00:00:21: als noch wie vor 20, 30 Jahren.

00:00:23: (Dynamische Musik)

00:00:29: Längst vorbei sind die Zeiten, in denen sich Schülerinnen und Schüler

00:00:33: schon kurz vor dem Abitur die Fingerwund geschrieben haben,

00:00:36: um ein Ausbildungsplatz zu ergattern.

00:00:39: Deutschlandweit blieben im vergangenen Jahr 73.400 Lehrstellen leer.

00:00:46: Obwohl 63.700 junge Menschen noch ohne Ausbildungsplatz waren.

00:00:53: Die Wirtschaft echt unter den Fachkräftemangel.

00:00:57: Er ist jetzt schon so gravierend,

00:00:59: dass er zu einem gesamtdeutschen Wachstumshindernis zu werden droht.

00:01:03: Wie öffnet man diese Tür zwischen Unternehmen und Jugendlichen,

00:01:07: die idealerweise zu zufriedenstellender Arbeit

00:01:11: und stabilem Einkommen für alle Seiten führt?

00:01:15: Darüber spreche ich heute mit einem,

00:01:18: der möglicherweise den Schlüssel dazu gefunden hat,

00:01:21: mit dem Studenten- und Jungunternehmer Jonas Ruschke aus Liebenwalde.

00:01:26: Mit seinem Unternehmen Black Panther Productions

00:01:29: will er diese Lücke schließen helfen.

00:01:32: (Dynamische Musik)

00:01:33: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von "Mach es in Brandenburg",

00:01:38: dem Podcast der IHK Potsdam.

00:01:41: Mein Name ist Stefanie Schuster und ich freue mich,

00:01:44: dass Sie eingeschaltet haben. Guten Tag, Herr Ruschke.

00:01:47: Hallo, Frau Schuster, vielen Dank für die Einladung.

00:01:50: Herr Ruschke, Sie haben mit 18 Jahren ein Unternehmen gegründet.

00:01:55: Als Schüler habe ich gelesen, hatten Sie lange Weile?

00:01:58: War nix in der Schule?

00:01:59: Lange Weile würde ich es nicht betiteln,

00:02:01: sondern ich komme aus einer Unternehmerfamilie.

00:02:04: Ich hatte schon früher den Wunsch gehabt,

00:02:06: ein eigenes Unternehmen zu führen,

00:02:08: bzw. später irgendwann eine GmbH zu gründen

00:02:11: und auch ein starkes Team zu leiten.

00:02:13: Meine Vision wird Schritt für Schritt verwirklicht.

00:02:16: Das ist eine coole Sache.

00:02:18: Gründen alle in Ihrer Familienunternehmen?

00:02:21: Na, mein Vater und meine Mutter, ja.

00:02:23: Meine Schwester ist selbstständig, außer mein Bruder.

00:02:26: Was machen die denn so?

00:02:28: Meine Mutter und mein Vater sind Handelsvertreter.

00:02:31: Meine Schwester macht Cosmetik.

00:02:33: Also, das Handeln liegt im Blut. Ich verstehe das sofort.

00:02:36: Sie haben ein Unternehmen gegründet,

00:02:38: das sich nicht mit Menschen handelt,

00:02:40: aber den Menschen in den Mittelpunkt drückt.

00:02:43: Was genau ist Ihr Geschäftsinhalt?

00:02:45: Eine allgemeine Konzentrierung ist auf Ausbildungsbetriebe,

00:02:48: die Probleme haben, Nachwuchs zu finden.

00:02:51: Da helfen wir mit Strategien, damit sie selbstständig,

00:02:54: ohne externes Werbebudget, wieder Auszubildende finden.

00:02:58: In der Zukunft.

00:02:59: Und wie machen Sie das?

00:03:01: Da haben wir spezielle Methoden, Betreuungsmethoden.

00:03:05: Zum Beispiel führen wir Feedbackgespräche mit den aktuellen Azubis.

00:03:08: Oder neue Azubis, zum ersten 8. oder zum 1.9.

00:03:12: zum Unternehmen kommen.

00:03:13: Dort führen wir Feedbackgespräche, erstellen Entwicklungspläne.

00:03:17: Oder machen z.B. einen ersten Onboarding-Ausflug,

00:03:20: einen Aufflug planen, beziehungsweise organisieren wir den.

00:03:24: Wir schicken die neuen Azubis,

00:03:26: das unkte Ausflug zum Heidepark.

00:03:28: Achterbahn stimmt auch schon mal aufs Berufsleben ein.

00:03:31: Wie sind Sie auf diese Idee gekommen, Herr Hoschke?

00:03:34: Das Unternehmen ist mit 18 Jahren gegründet worden von mir.

00:03:38: Da haben wir uns beschäftigt mit allgemeine Videoproduktionen.

00:03:41: Wir haben Imagefilme gemacht, Werbefilmen gedreht,

00:03:44: Erklärvideos gedreht.

00:03:45: Es kam immer mehr zustande,

00:03:47: weil meine Kindheit verankert.

00:03:49: Ich wusste nie, wer was ausbildet in meiner Nähe.

00:03:52: Das ist immer weitergedrungen in meiner Selbstständigkeit.

00:03:55: Dann haben wir uns entschlossen,

00:03:58: intensiv auf das Thema Azubis einzugehen.

00:04:00: Es wird heute ein größeres Thema.

00:04:02: Wenn Sie sagen Imagefilme,

00:04:04: dann denke ich gleich an große Unternehmen.

00:04:07: Sie sagen in der Nachbarschaft versitzen.

00:04:09: Was haben Sie da gemacht?

00:04:11: Mein allererster Auftrag war im Benau bei einem Holzfenster.

00:04:15: Ich bin sehr stolz darauf.

00:04:17: Seit zwei Jahren haben wir eine erfolgreiche Kooperation.

00:04:20: Da war mein erster Film ein Erklärvideo.

00:04:23: Ich wollte das Unternehmen ein kleines Video haben

00:04:26: für ihre Tischlereienbetriebe.

00:04:28: Wie Sie z.B. Scharniere in einem Fenster montieren.

00:04:31: Das haben wir so wird abgedreht.

00:04:33: Die waren sehr zufrieden mit der Arbeit.

00:04:36: Da gab es sehr viele positive Resonanzen.

00:04:38: Dann ist es so entstanden.

00:04:40: Für jemanden, der nicht damit groß geworden ist,

00:04:43: ist es so, dass die Leute sich nicht mehr auf die Reise komplex denken.

00:04:47: Ich muss das Stativ stellen,

00:04:48: ein Videoaufnahmegerät montieren,

00:04:50: dann muss ich auch Ton drunter legen.

00:04:53: Dann kommt Musik.

00:04:54: Vielleicht, wenn einer was erklärt will,

00:04:56: haben Sie das mit Bordmitteln gemacht.

00:04:59: War das Ihr Hobby?

00:05:00: Das definitiv nicht.

00:05:02: Ich habe wirklich mit meiner Sparte zusammengenommen.

00:05:05: Ich bin zur Media Max gegangen.

00:05:07: Ich habe mir einen guten Betrag

00:05:09: für eine professionelle Kamera gekauft.

00:05:12: Vielleicht hätte man sich seine Equipment mieten müssen.

00:05:16: Damit man die Liquidität schonend.

00:05:18: Das war ein Anfängerfehler.

00:05:20: Gehe ich zu, aber daraus lernt man.

00:05:22: Wann haben Sie angefangen zu studieren?

00:05:24: Sind Sie BWL-Student?

00:05:26: Aktuell ist es gerade.

00:05:27: Seit zweitem Semester pausiert.

00:05:29: Es ist gerade Überlegung,

00:05:31: ob ich es langfristig pausiere.

00:05:33: Aber dann irgendwann Abschließung.

00:05:36: Das ist wirklich wichtig.

00:05:37: Genau, zu dem Abschluss von Ausbildung.

00:05:40: Wann kommen wir später noch mal?

00:05:42: Wofür steht der Name?

00:05:43: Ich dachte, ich komme zum schwarzen Panther.

00:05:46: Dafür müssen wir mal kurz drei Jahre zurückblicken.

00:05:50: Der Name entstand damals

00:05:51: während eines Ausfluges mit meiner Mutter.

00:05:54: Wir waren was Essen irgendwo.

00:05:56: Dann habe ich meine Mutter gefragt,

00:05:58: ich brauche noch ein Filmname.

00:06:00: Wenn ich meinen ersten Auftrag habe,

00:06:02: muss ich mit irgendwas auftreten.

00:06:04: Dann habe ich mir etwas überlegt mit Black.

00:06:07: Dann kam Panther zustande und Produktion.

00:06:10: Damit er zwei Jahre später ein Film von Marvel rauskommt,

00:06:13: der ebenfalls Black Panther heißt.

00:06:15: Wusste ich jetzt auch nicht.

00:06:17: Was kann man jetzt nicht ändern?

00:06:20: Sie machen ja eigentlich Recruiting für junge Leute.

00:06:23: Hatten Sie das schon im Studium, bevor Sie damit angefangen haben?

00:06:27: Nee, grundlegend noch gar nicht.

00:06:29: Da habe ich durchs Volk mitbekommen.

00:06:31: Da gibt es viele am Markt, die Recruiting tatsächlich betreiben.

00:06:35: Klar gibt es auch schwarze Schafe, die versprechen.

00:06:38: Aber wie beschäftigen wir das nicht mehr auf das Thema Recruiting?

00:06:42: Klar, wenn ein Unternehmen Unterstützung braucht,

00:06:45: wieder Auszubildende zu finden,

00:06:47: kann man das mit Werbeanzeigen unterstützen.

00:06:50: Aber der Fokus ist, ohne externes Werbebudget

00:06:53: einfach wieder Azubis zu finden.

00:06:55: Wie stellt man das an? Können Sie zaubern?

00:06:57: Nee, zaubern kann ich definitiv nicht.

00:06:59: Ich kenne das nicht garantieren, damit wir zum 1.9.

00:07:03: zum nächsten Jahr zu 100 Prozent alle Ausbildungsplätze besetzt haben.

00:07:07: Das wäre auf einen als unsyriös, weil man sieht die Statistiken.

00:07:11: Es fehlen einfach die jungen Leute, es fehlen die Azubis in jeden Betrieb.

00:07:15: Man kann wirklich was verschiedenes aufbauen.

00:07:17: Da haben wir Strategien, die sich beweisen.

00:07:20: Man fängt zum Beispiel auf der Jobmesse an.

00:07:22: Und zwar benötigt man einfach ein Messestand auf der Ausbildungsmesse.

00:07:26: Darüber hinaus ist noch so ein Bewerbungsfannel.

00:07:29: Das ist nur online, Webseite.

00:07:31: Und die Jugendlichen brauchen ein Smartphone dazu.

00:07:33: Dann ist die Bewerbung schnell eingegangen.

00:07:36: Und die haben sich dann auch noch überarbeiten.

00:07:38: Sie reden also jetzt von Apps, die die Bewerbungen beispielsweise

00:07:43: streuen auf Kanäle wie TikTok.

00:07:45: Wahrscheinlich eher auch auf Reels als in den Beiträgen.

00:07:50: Bei Instagram möglicherweise gehen sie auch über YouTube.

00:07:53: Greifen sie da auf bereits vorgefertigte Apps zurück.

00:07:57: Auf klassischer KI-Angebote, die sie noch mal speziell zuschneiden.

00:08:03: Und in die Bewerbungskanäle streuen?

00:08:05: Nein, also wirklich, wenn wir mit Unternehmen zusammenarbeiten

00:08:08: und die meinen wirklich, wir wollen mal wirklich was ganz Cooles,

00:08:12: sag ich mal, herausbringen,

00:08:13: also mit man nicht jetzt wirklich Ads auf Social Media.

00:08:16: Heute am Tag nennt man das Creatives.

00:08:18: Das ist einfach ein Bild einfach.

00:08:20: Da steht die Vorteile vom Ausbildungsberuf drin.

00:08:23: Und da hat noch super Vorteile, wo der Standort ist,

00:08:25: ETC, welche Ausbildung derzeit gesucht wird.

00:08:28: Und das Postesband einfach zum meisten auf Instagram.

00:08:31: Instagram ist die Plattform, die gerade am meisten funktioniert.

00:08:34: TikTok am besten und natürlich auch Instagram.

00:08:37: Sie haben eben das Beispiel gebracht mit dem Fensterbauer von nebenan.

00:08:41: Wenn dir jetzt eine Anzeige schaltet,

00:08:44: wie viele Leute melden sich denn da?

00:08:46: Das kann man jetzt nicht so richtig pauschal sagen.

00:08:49: Es kommt wieder auf den Standort an, das Unternehmens.

00:08:52: Es kommt auf die Ausbildung drauf an,

00:08:54: wie die Arbeitgebermarke derzeit aufgebaut ist

00:08:56: und natürlich auch, ob sie den Social Media-Kanal selbstständig haben.

00:09:00: Also pauschal kann man jetzt wirklich kein Antwort sagen,

00:09:03: dass sie sich 30, 40, 50 Bewerbungen ...

00:09:05: Ich hatte jetzt die Woche sogar ein Gespräch mit einem Tischler aus Hamburg.

00:09:09: Der erhält ohne irgendwie Werbebudget 50 Bewerbungen

00:09:12: für den Ausgangsberuf Tischler.

00:09:14: Da melde ich, hey, Respekt.

00:09:15: Aber dann meint er natürlich auch,

00:09:17: die sind meistens dann nicht qualifiziert.

00:09:19: Wir sind jetzt im Gespräch mit ihm, was wir daraus machen können.

00:09:22: Aber ich bin wirklich zuversichtlich,

00:09:24: damit wir wirklich sehr gut helfen können.

00:09:26: Denn das ist ihr neuer Geschäftsbereich.

00:09:29: Sie wollen also die Auszubildenden nicht unbedingt mehr anlocken,

00:09:32: sondern wollen das quasi schon der nächste Schritt

00:09:35: auch im Unternehmen halten.

00:09:37: Genau, das vollständig richtig.

00:09:38: Wir fokussieren jetzt wirklich darauf,

00:09:41: damit die neuen Azubis wirklich sehr gut in das neue Team integriert werden

00:09:45: und einfach damit sie auch wirklich langfristig bleiben.

00:09:48: Das bringt nix.

00:09:49: Jetzt haben wir die Jugendlichen angeworben.

00:09:51: Und nach drei Monaten oder sechs Monaten gehen sie halt,

00:09:54: weil die Azubis im zweiten Lehrjahr,

00:09:56: sag ich mal, über den Chef oder bzw. den Ausbilder lässt.

00:09:59: Und dann sind sie schneller weg, als sie eigentlich gekommen sind.

00:10:02: Und dann sind die Generationen,

00:10:04: sind die wahrscheinlich nicht mehr aufgewachsen

00:10:06: mit solchen Worten wie "Lehrjahre sind keine Herrenjahre".

00:10:10: Sind sie damit groß geworden?

00:10:12: Nicht so unbedingt.

00:10:13: Ich hatte noch nie ungerichtig bezogen zu Thema Ausbildung.

00:10:17: Ich habe mich belesen früher als damals als 10- und 12-Klasse.

00:10:21: Aber jetzt wirklich seit den letzten Jahren

00:10:23: habe ich mich wirklich intensiv beschäftigt.

00:10:25: Ich habe schon sehr viele Unternehmer gesprochen

00:10:28: bzw. Ausbildungsbetriebe gesprochen.

00:10:30: Jetzt haben wir wirklich ein Konzept erarbeitet.

00:10:32: Jetzt stehe ich wirklich zu 100 Prozent dahinter,

00:10:35: damit das wirklich die Lösung ist.

00:10:36: Was bieten Sie denn als Lösung an?

00:10:38: An welchem Punkt steigen denn die Jugendlichen aus?

00:10:41: Ist das beim frühen Aufstehen oder beim jeden Tag kommen?

00:10:44: Oder Hausaufgaben machen, nachdem man schon gearbeitet hat?

00:10:47: Nee, definitiv nicht.

00:10:49: Der Hauptfehler bei den meisten Unternehmen, sag ich mal so,

00:10:52: ist die fehlende Wertschätzung.

00:10:53: Weil wenn die Wertschätzung nicht da ist,

00:10:55: heutzutage bei der Generation,

00:10:57: die sich so arbeiten bzw. sind sehr unmotiviert.

00:11:00: Und dann geht es auch schnell,

00:11:02: damit sie am Montagmorgen den gelben Schein einreichen.

00:11:05: Dann müssten sie aber doch eigentlich nicht

00:11:07: mit den auszubildenden Arbeiten, sondern mit den Ausbildern, oder?

00:11:12: Das ist fast richtig.

00:11:14: Klar, wir arbeiten auch mit die Ausbilder zusammen.

00:11:16: Das heißt, nach den Feedback-Gesprächen,

00:11:18: die wir mit den Jugendlichen führen,

00:11:20: folgt natürlich auch eine Auswertung mit den Ausbildern.

00:11:23: Und wenn die Ausbilder meinen, hey, Jo, die Generation heutzutage,

00:11:26: das ist so richtig, wenn ich das sage,

00:11:28: dann reagieren die so oder so,

00:11:30: dann machen wir natürlich auch interne Weiterbildungen.

00:11:33: Bieten wir einfach noch mal einen Top an,

00:11:35: damit einfach die Betriebe zufrieden sind.

00:11:37: Die machen sie aber nicht selbst,

00:11:39: das macht bestimmt jemand anderes, oder?

00:11:41: Die Feedback-Gespräche führen?

00:11:43: Die Feedback-Gespräche nicht,

00:11:44: aber die Ausbildungen, um die Ausbilder weiterzubringen.

00:11:47: Ich will auf noch einen anderen Punkt hinaus.

00:11:50: Als ich jung war, war das so,

00:11:51: dass sich die älteren und alten Ausbilder

00:11:54: im Beleeren lassen von jüngeren Menschen.

00:11:57: Oder ist das ganz anders geworden?

00:11:59: Nee, das stimmt definitiv.

00:12:01: Es gibt, sag ich mal, so ein, zwei Problemfälle,

00:12:03: die sich gar nicht beleeren lassen.

00:12:05: Aber das sieht man auch an den Ergebnissen,

00:12:07: damit die dann auch schnell weg sind,

00:12:10: bzw. sogar noch in der Ausbildung abbrechen

00:12:12: oder gar die Ausbildung absolvieren.

00:12:14: Und dann halt nach die drei Jahre,

00:12:16: oder wie lange die Ausbildung dauert,

00:12:18: halt leider dann das Unternehmen verlassen.

00:12:21: Also, das ist was, wo Sie outsourcen und sagen,

00:12:23: das gehört noch mal jemand hin,

00:12:25: der den Ausbildern in einem ordentlichen, klaren Workshop erklären kann,

00:12:31: wie man am besten die Auszubildenden wieder einfängt,

00:12:35: bevor sie die Tür in sich zuschlagen.

00:12:37: Das ist richtig.

00:12:38: Die Generation Z, die ja heutzutage gerade

00:12:40: wirklich Ausbildungsplätze sucht.

00:12:43: Die Generation zwischen 1997 und 2012?

00:12:46: Absolut richtig, korrekt.

00:12:48: Das ist die derzeitige Generation.

00:12:51: Die ist halt ja so ein bisschen anders als die zuvorige Generation.

00:12:55: Die braucht so ein bisschen mehr Betreuung.

00:12:57: Die Leute wollen arbeiten, klar.

00:12:59: Aber sie wollen halt am Ende des Tages die Wertschätzung dagegen haben.

00:13:02: Die Wertschätzung kann man, sage ich mal, ganz leicht zu erreichen.

00:13:05: Zum Beispiel durch Film-Events oder gar einfach mal,

00:13:07: wenn man einmal pro Woche am Freitag einfach grillt ab 14 Uhr,

00:13:10: dann sagt man, hey, ja, alle bitte, ab 14 Uhr zum Betriebsruf.

00:13:14: Und dann grillen wir einfach mal eine Runde.

00:13:16: Und so entsteht halt wirklich aus Kollegen, sage ich mal, Freundschaften.

00:13:19: Und dann ist natürlich wieder Lust zu arbeiten.

00:13:21: Wie viele erfolgreiche Fälle haben Sie denn schon im Portfolio?

00:13:25: Also aktuell betreuen wir 20 Partnerbetriebe deutschlandweit.

00:13:29: Und natürlich agieren wir dann auch deutschlandweit halt.

00:13:31: Seit gut zwei Jahren im Business und schon bundesweite Kontakte.

00:13:36: Wie ist Ihnen das gelungen?

00:13:38: Wie haben Sie Ihre Leute gefunden?

00:13:40: Grundlegend durch Empfehlungen sogar.

00:13:42: Damit wir wirklich gute Arbeit leisten

00:13:44: bzw. die Auszubildende mit der gesamten Betrieb wirklich zufrieden ist.

00:13:47: Und die Filmkultur haben wir wirklich erhöht haben.

00:13:49: Dadurch haben wir natürlich auch Empfehlungen bekommen

00:13:51: und wo uns halt so weiter empfiehlt.

00:13:53: Diese Empfehlungen, das ist natürlich ganz ohne Werbung zu schalten,

00:13:58: das bedeutet aber, dass Sie schon in ganz Deutschland

00:14:02: auch diese Betreuungen anbieten.

00:14:04: Müssen Sie da nicht trotzdem von Liebenwalde in der Mitte aufnischt?

00:14:08: Überall hinfahren?

00:14:10: Na, die Feedbackgespräche, klar, wir fahren zum ersten Mal

00:14:12: natürlich zum Ausbildungspräthiepin,

00:14:14: damit wir einfach wirklich die Jugendlichen kennenlernen,

00:14:17: die die Basis aufbauen.

00:14:19: Weil es bringt da nichts, wenn wir Feedbackgespräche

00:14:21: remote von unseren Büro führen.

00:14:23: Und der Jugendliche kennt uns nicht, sieht uns zum ersten Mal,

00:14:26: warum soll er uns dann seine Probleme bzw. Wünsche, Ängste

00:14:29: oder sonstiges uns anvertrauen.

00:14:31: Da zeigt uns einfach unsere Erfahrung.

00:14:33: Wir fahren da mindestens einmal pro Jahr hin,

00:14:36: meistens sogar zweimal, damit wir vor Ort sind,

00:14:38: einfach die Feedbackgespräche und die Entwicklungspläne abhalten.

00:14:41: Und dann beide zufrieden sind.

00:14:43: Wie viele Mitarbeitende haben Sie jetzt hierher ruschge?

00:14:46: Mit mir zwei, höchstwahrscheinlich auch jetzt drei in der Nahezukunft, weil wir einfach Unterstützung

00:14:51: benötigen einfach bei den Feedbackgesprächen oder bei unserer sonstige Leistung. Aber wirklich

00:14:55: bundesweit habe ich noch ein achtköpfiges Team, worauf ich wirklich nochmal zurückgreifen kann,

00:14:59: wenn wirklich mal irgendwo Not am Mann ist. Das heißt zum Beispiel, wenn irgendwo Videomaterial,

00:15:04: Fotomaterial erstellt werden, muss bei irgendeinem Unternehmen, dann fährt halt der jeweilige

00:15:09: Hünder zu und ist halt dann ganz normal auf einer Basis. Wir haben sie, diese Kollegen gefunden,

00:15:14: sind das Headhunter, Recruiter? Nein, diese sind einfach ganz normal auch selbstständige,

00:15:18: einfach subunternehmer, die führen derzeit ihre Social Media Agentur oder Recruiting Agentur oder

00:15:24: was genau sie halt derzeitig machen oder mein Fotograf sogar, Videograff ist auch dabei und

00:15:29: da graf ich einfach zurück. Und da habe ich einmal gesehen, die machen gute Arbeit. Hey,

00:15:32: warum kann ich das dann nicht bei mir direkt implementieren? Nun sind sie ja, vielleicht habe

00:15:36: ich das schon mal angedeutet, ein recht junger Unternehmer und ich gönne ihnen das total,

00:15:42: dass sie ernst genommen werden als Mittler, nehmen auch die Jugendlichen ihre Unterstützung gerne an

00:15:48: oder ist das auch so, ey, Digger, erzähl mir nix, so eine Nummer? Nee, nee, das ist wirklich,

00:15:53: sag ich mal, ganz entspannt, damit ich auch mit meinen 21 Jahren bin ich jetzt auch noch,

00:15:57: sag ich mal, die Zielgruppe von den Jugendlichen, wo man sich auch freundschaftlich mal trifft,

00:16:01: irgendwie mal abends. Also da werden wir eigentlich relativ gut angenommen und mit meinen 21 Jahren

00:16:06: bin ich halt schon, sag ich mal, einer der ältesten im gesamten Team und dann kann man sich auch

00:16:10: ausdenken, wenn zum Beispiel so 19-Jähriger die Feedback Gespräche führt. Man wird sehr gut

00:16:14: angenommen von denen aufzubünden. Wie haben Sie eigentlich gelernt Feedback Gespräche zu führen?

00:16:19: Naja, ich habe es ein bisschen mal gesucht und geschaut, wo gerade wirklich die Defizite derzeitig

00:16:26: bei Ausbildungsbetriebe ist einfach und meistens ist es so, dann kommt der Azubi Montag, geht

00:16:31: Freitag wieder und keiner weiß so richtig, was mit Ihnen halt wirklich ist, wenn man sich

00:16:35: intensiv mit den Jugendlichen dann mal beschäftigt, das heißt, ob er mal zum Beispiel irgendwo Probleme

00:16:40: hat, Familie oder mal Geldprobleme, kann man natürlich gerne mal mit dem Chef reden

00:16:44: drüber und gerne gegebenenfalls auch mal aushandeln, ob er dann vielleicht mal einen Vorschuss vom

00:16:49: Gehalt kriegt. Und das trauen die sich nicht selber? Unser Erfahrung zeigt es wirklich nicht,

00:16:54: da ist der Respekt einfach zu groß. Also man kann dem Ausbilder dann nicht sagen,

00:16:57: hey, das und das stirbt mich oder das hast du blöd zu mir gesagt. Klar, manche trauen sich das,

00:17:02: aber die meisten halt trauen sich das nicht und da kommen wieder halt wieder so ein Spiel. Ich nenne

00:17:06: es halt zum Beispiel so so ein großer Bruder, das heißt, die Azubis haben dann auch wirklich meine

00:17:10: persönliche WhatsApp-Nummer, heißt, wenn irgendwas meinem Betrieb sein sollte, wenn irgendwo mal

00:17:13: ein Problem auftritt, irgendwo mal Streit kommen sollte, können mich jederzeit anschreiben und da

00:17:17: sage ich mal greifen wieder ein bisschen ein und gehen dann so ein bisschen als Problemlöser.

00:17:21: Herr Herschke, nun haben Sie ein eigenes Unternehmen aufgebaut, statt selber mal eine ordentliche

00:17:27: Ausbildung zu machen. Jetzt sind wir wieder da, wo wir ganz am Anfang waren. Warum haben Sie eigentlich

00:17:32: keine Ausbildung gemacht? Na grundlegend wusste ich nicht so, wer was genau ausbildet, die unter

00:17:38: dem Gebogen. Klar, man hätte wirklich auch intensiv recherchieren können, irgendwie auf

00:17:42: so eine Jobbörse oder irgendwie, aber das war meistens nie richtig detailliert beschrieben,

00:17:48: was du genau machst. Ich glaube, in meinen Alter so, da war nie irgendwie was mit visuell, also mit

00:17:53: Videos irgendwie, da wurde noch nie irgendwas mit Videos gepostet oder irgendwie. Klar,

00:17:56: gab ein, zwei Unternehmen, die schon Social Media genutzt haben, aber mal so ein Video wirklich,

00:18:00: was du dazu wie sage ich mal am Tag macht, was du mal drei, fünf Minuten geht, mit "Hey,

00:18:04: heute früh, ich komme hier um 7 Uhr an, mach das und das, ab 8 Uhr mach ich das, um 10 Uhr

00:18:09: bediene ich die Maschine und um 12 Uhr mach ich die Mittagspause." Beim Asiaten irgendwie oder

00:18:13: beim Dönerladen, das gab es dann auch nicht und ich denke man, das hat genau die Zukunft, damit

00:18:17: man einfach wirklich weg kommt von die blöden Stellenbeschreibungen mit "Hey, wir suchen dich"

00:18:22: oder "Wir suchen einen motivierten jungen Mann", das liest man ja häufig so, aber das liest man dann

00:18:26: auch in jeder Stellnernzeige. Wenn Sie jetzt mal ganz wild überlegen dürften, Herr Huschke,

00:18:31: welche Ausbildung Sie eigentlich gerne mal machen würden, was wäre denn das wohl?

00:18:37: Da muss ich wirklich überlegen, also mein erster Gedanke wäre sogar Bankkaufmann,

00:18:43: das ist halt einfach nur ein Grund. Sie machen die Buchhaltung selber und wüssten gerne, wie das

00:18:48: schneller geht. Ja, fast so, ich hatte früher bzw. immer noch einen guten Freund, mit dem ich sehr

00:18:53: oft beim Fußball unterwegs war und er war selber dann auch Bankkaufmann, also wie gesagt, er war

00:18:57: da halt ein bisschen älter, ich glaube fünf Jahre, sechs Jahre älter als ich. Da er so ein bisschen erzählt

00:19:01: von seinem Beruf, dann war ich halt wirklich schon so ein bisschen gefasst von der Ausbildung Bankkaufmann.

00:19:04: Da dachte ich mir, ja, vielleicht kann ich rein starten, gut, dann habe ich doch mein Abitur dann gemacht

00:19:08: und dann habe ich mich zum BWL-Studium beworben. Wo sehen Sie sich denn eigentlich so in zehn Jahren?

00:19:13: Führen Sie auch Perspektivgespräche mit den Jugendlichen? Als ich meine, man muss ja auch wissen,

00:19:17: als junger Mensch, wo kommt man raus mit dem, was man sich da jetzt alles reinlöffelt anwissen?

00:19:23: Dafür sind es halt wirklich die Entwicklungspläne zuständig, die wir dann wirklich hypiälich führen.

00:19:26: Das heißt, wo steht der Azubi gerade aktuell und wo möchte er dann nach sechs Monaten wirklich

00:19:31: stehen? Und das führt natürlich zu ganz große Motivationen und da sieht man wirklich den

00:19:35: Ärgerheits von den Jugendlichen, wo ich mich jetzt selber persönlich vom Unternehmen jetzt wirklich sehe,

00:19:40: einfach als großen Marktführer sogar, weil wir wollen jetzt wirklich durchstarten, wir wollen

00:19:44: jetzt auch wirklich mit bundesweiten Werbeanzeigen in Social Media reingehen, damit wir einfach,

00:19:49: sag ich mal, mehr Partnerbetriebe von unserem Konzept überzeugen können. Wie gesagt,

00:19:53: ich sehe jetzt wirklich als Zukunft an. Und das machen die anderen alle nicht? Die Recruiting-Prozesse

00:19:58: und sowas machen? Echt nicht? Das müssten Sie sehen. Schüttelt abwechslende Kopfhundig? Das gibt's

00:20:03: auch gar nicht. Echt? Doch, also grundlegend gibt es dieses Konzept, aber wie gesagt, grundlegend.

00:20:08: Das heißt, zum Beispiel vom Bewerbungsprozess oder ähnliches, aber die schöne Betreuung und

00:20:13: wirklich intensiv auf den Azubi eingeben, kenn ich bis dato noch nicht am Markt und ich sage es,

00:20:17: das ist neu. Super. Und wo sehen Sie sich jetzt also nun in zehn Jahren? Wirklich als Marktführer und

00:20:23: einfach damit ich selbst wirklich ein großes Team aufgebaut habe und einfach damit wir viele

00:20:27: Partnerbetriebe überzeugt haben von unserem Konzept und einfach damit man sieht auch,

00:20:31: damit das Konzept wirklich überzeugt hat und hier kein, sag ich mal, Geschwerfel ist,

00:20:35: sondern wirklich auch Ergebnisse liefert. Dabei wünsche ich Ihnen viel Erfolg, aber sagen Sie mal,

00:20:39: Sie haben ja die Möglichkeit, mir jetzt eine Frage mitzugeben an die IHK Potsdam. Wäre da noch

00:20:46: was, was Sie sich wünschen? Wie kann die IHK Potsdam unternehmen, wie unseres noch besser

00:20:51: unterstützen? Ich denke jetzt dabei an gemeinsamen Events und einfach Informationsveranstaltungen,

00:20:56: bei denen wir unsere Konzepte und Best Practices vorstellen können. Ich danke Ihnen ganz herzlich,

00:21:01: Herr Ruschke. Sie kriegen die Antwort. Bis bald. Bis bald. Und nun, Sie ahnen es schon, bin ich

00:21:07: zurück in der IHK Potsdam in der Breitenstraße und dort verabredet mit Stefanie Schilling. Ich hatte

00:21:14: Sie schon einmal als Ex-Partin im IHK Podcast, denn Sie war lange dafür zuständig, die

00:21:21: unternehmerische Praxis ins Klassenzimmer zu tragen. Zunächst mit dem Bildungsprojekt

00:21:26: Ausbildungsbotschafter und dann mit den Unternehmensbotschafterinnen. Guten Tag.

00:21:31: Ja, sehr gut. Wie schön, Sie zu sehen. Wie geht's Ihnen?

00:21:34: Gut, gut, danke. Frau Schilling, jetzt sind Sie dafür zuständig, Auszubildende für

00:21:41: Ausbildungen in Unternehmen zu gewinnen. Das ist genau das, was wir jetzt machen. Also

00:21:46: zehn Gruppe, immer noch Schülerinnen und Schüler und bin da halt zuständig für das

00:21:51: Team berufliche Orientierung, als Einschleppungthema der IHK Potsdam, um natürlich für unsere

00:21:55: Mitgliedsunternehmen, Ausbildungsbetriebe den Pass an Nachwuchs zu finden. Ein gigantisches

00:22:00: Problem in diesen Tagen. Warum machen die Jugendlichen keine Ausbildungen, haben die keine Lust?

00:22:06: Würde ich jetzt so nicht sagen, ich glaube einfach, dass den, ich sag's mal ganz salopp,

00:22:11: der Plan fehlt. Also wir haben so ein großes Angebot an Ausbildungsplätzen, an Studienplätzen.

00:22:17: Wir können es auslangen, Sociales Jahr machen und so weiter und so fort. Und dann gibt es

00:22:21: so viele Angebote, da muss man sich natürlich auch für sich erst mal orientieren. Wo liegen

00:22:26: überhaupt meine Stärken, was will ich, wie kann ich mich mal austesten. Genau, und da

00:22:30: sind wir jetzt aktiv mit Projekten von der IHK Potsdam dabei.

00:22:34: Also das Gelände des Tarahs ist zu groß und nun haben sie eben gehört, der Herr Roschke,

00:22:40: der hat sich darauf spezialisiert, Auszubildende über zielgenauer Werbung, über Funneling

00:22:47: zu Ausbildungsbetrieben bringen zu wollen und andererseits möchte er die Unternehmen

00:22:52: dabei unterstützen, die Auszubildenden bei der Stange zu halten. Wie groß ist denn

00:22:58: das Problem? Hier haben sie da schon Überblick über den Kamerbezirk.

00:23:02: Wir haben ja eine Statistik jetzt mal für ganz Brandenburg und wir haben Mitte Juli,

00:23:07: also wir haben immer noch über 700, fast 800 freie Ausbildungsplätze. Für uns im Kamerbezirk

00:23:13: rund 200 freie Ausbildungsplätze stehen noch zur Verfügung. Also Angebot ist da, nur die

00:23:19: Nachfrage halt noch nicht oder nicht in dem Maße.

00:23:22: Nun haben sie gehört, der Herr Roschke wünscht sich Unterstützung. Wie ist die Kamer auf

00:23:28: solche Lagen vorbereitet?

00:23:31: Ich finde erstmal grundsätzlich total super, was er da macht. Hab mir das ein oder andere

00:23:35: Projekt von ihm da auch schon mal angeguckt. Hut ab ist eine Mammutaufgabe und ich glaube,

00:23:40: wenn wir als Partner zusammen da aktiv werden, also er sozusagen bei uns zum Beispiel in

00:23:46: den Projekten mit macht Ausbildungsbotschafter als ein Beispiel, da schicken wir die Azubis,

00:23:50: also in die Schulen, die berichten auf Augenhöhe über ihren Ausbildungsberuf, über den Betrieb.

00:23:56: Das ist natürlich ein tolles Thema, wenn er schon Auszubildende akquiriert, dass wir

00:23:59: die denn sozusagen weiter verarbeiten und die dann als Ausbildungsbotschafter in die Schulen

00:24:05: schicken. Gleich wieder ein Mehrwert für die Betriebe. Aktiv nutzen, zum Beispiel unsere

00:24:09: Maches im Brandenburg-Webseite. Wir haben da ein großes Podfolian, also einen Ausbildungsatlas,

00:24:15: da kann man recherchieren, wer bildet denn geradeaus, wer sucht denn noch. Wir haben Praktikumsbörse

00:24:21: auf unserer Webseite, Maches im Brandenburg. Viele Plattformen, viele Angebote, alles rund

00:24:26: um nutzen.

00:24:27: Nun hat die IHK ja auch eine Expertise in diesem Bereich. Unterstützen Sie die Unternehmen

00:24:34: auch dabei, die auszubildenden Grenzplatt gesagt glücklich zu machen?

00:24:40: Also wir bieten natürlich A) einer Sitz zum Beispiel, Workshops an für Ausbildungsbetriebe

00:24:46: Richtung Azubi-Marketing, wie stelle ich mich auf Generation Z zum Beispiel. Für den

00:24:51: Austausch untereinander haben wir Ausbilderstammtische in den Regionen auch vor Ort, über unser

00:24:57: Regionalscenter, Unternehmerstammtische. Also das Netzwerk ist unglaublich groß, die

00:25:02: Wirtschafts-Tunionen sind überall vernetzt, wo man sich als Unternehmer untereinander

00:25:06: austauschen kann. Wie machten ihr das, wo findet ihr vielleicht noch Azubis? Wie kommt

00:25:11: ihr in die Schulen? Das sind wir natürlich dann immer ein idealer Partner oder auch die

00:25:15: Handwerkskammer, mit denen arbeiten viel, viel und eng zusammen. Zum Beispiel im Projekt

00:25:19: Ausbildungsbotschafter, dass wir ein rund Umbild bei den Schülern abbilden können. Die Jugendlichen

00:25:25: von heute, die ticken ja auch einfach ein bisschen anders als noch wir vor 20, 30 Jahren. Die

00:25:31: Arbeitseinstellung, die Motivation, tagtäglich da aufzustehen. Also ich glaube, das sind

00:25:37: ganz andere Herausforderungen, mit was die Jugendlichen heutzutage so kämpfen. Da versuchen

00:25:43: wir schon, unsere Unternehmen auch abzuholen und die entsprechend auch darauf vorzubereiten.

00:25:47: Das heißt, sie appellieren im Großen und Ganzen an mehr Verständnis?

00:25:51: Auch, aber das ist aus meiner Sicht ein Geben und Nehmen und einen Fördern und Vorderen.

00:25:57: Also da einen gesunden Mix hinzukriegen, sollte bei jedem ganz oben stehen.

00:26:01: Haben Sie ein Rezept, dass Sie den Unternehmen mitgeben, wenn Sie sich auf den Weg machen,

00:26:07: auszubildende Einstellen zu wollen?

00:26:10: Im Gespräch bleiben. Kommunikation sollte ganz oben stehen, sich mit den Jugendlichen auch

00:26:15: wirklich hinsetzen, auch im Vorfeld schon, bevor der Ausbildungsvertrag unterschrieben

00:26:19: ist. Vielleicht auch schon mal zu einer Weihnachtsweihe einladen, Praktikumsplätze anbieten, ganz

00:26:23: wichtig, um den Jugendlichen oder die Jugendliche im Vorfeld schon mal kennenzulernen. Und ich

00:26:28: glaube, das ist mit der beste Weg, um sich dann auch wirklich a) gegenseitig beschnuppern

00:26:33: zu können, um zu gucken, passt das.

00:26:35: Was sind denn im Moment die am wenigsten begehrten Ausbildungsplätze in Brandenburg?

00:26:40: Ich sage mal, im Moment sind es die wenig Bekannten. Also ich hatte letztens ein Gespräch

00:26:45: mit einem Unternehmer Richtung Lebensmittel, Technologen, die sind einfach zu wenig bekannt.

00:26:51: Da müssen wir natürlich gucken, wie können wir das in den Schulen sozusagen, die Angebote

00:26:55: noch besser platzieren. Viel gesprochen wird ja immer über diese Top 10, die halt jeder

00:27:00: kennt. Gerade diese Kaufleute, Büromanagement, Priseur, KFZ-Mechatroniker. Das kennen halt

00:27:05: viele und die vielen, vielen, vielen Berufe, die es darum herum noch gibt, die sind halt

00:27:10: einfach zu wenig bekannt.

00:27:12: Frau Schelling.

00:27:13: Nun sitzen Sie ja hier in der IHK und sind Spezialistin, sage ich mal, und haben den

00:27:18: Überblick über diese Ausbildungsberufe, wenn Sie heute nochmal anfangen könnten.

00:27:25: Welchen ganz besonders besonderen Ausbildungsberuf, den Sie vielleicht nicht gekannt haben,

00:27:32: als Sie so 17, 18, 19 Jahre alt waren. Welchen würden Sie ausprobieren wollen?

00:27:40: Ich denke, ich würde vielleicht in Richtung Chemielaborrand gehen, weil ich das ganz

00:27:46: spannend finde. Aber ich glaube, das wäre was komplett anders als heute, als das, was ich

00:27:51: eigentlich mache. Habe ich aber auch nur durch meine Arbeit kennengelernt, stelle ich mir

00:27:55: extrem spannend vor.

00:27:56: Warum? Also im Labor arbeiten und mit dem Kittel und dann explodiert hier mal was und da qualmt

00:28:01: was und ich sage mal letztendlich das, was die damit sinnvoll ist und Sinnstiften das

00:28:06: erreichen, das ist das, was letztendlich dabei zählt.

00:28:10: Ist das auch das, was die Gen Set so sehr sucht, also außer der Work-Live-Bandans, über die

00:28:16: ja immer so gesportet wird, ist es dieses Arbeiten mit Sinn, was die im Leben suchen?

00:28:22: Also absolut, das Ausbildungsgehalt selber spielt gar nicht so die Rolle, das haben jetzt

00:28:26: auch mehrere Studien ja schon ergeben, sondern dieses Ankommen im Unternehmen sich da wohlfühlen,

00:28:32: aber auch, dass die Arbeit Spaß macht und B Sinnstiften das.

00:28:36: Ganz ehrlich, denken Sie, dass jede Arbeit Spaß machen kann?

00:28:39: Ich denke ja.

00:28:40: Frau Schelling, wie kommt man an Ihre Schülerberatung?

00:28:44: Die bieten Sie ja immer noch an.

00:28:45: Der beste Weg ist über unserem, mach es im Brandenburg-Website, da kann man sozusagen

00:28:49: also den Kontakt mit uns aufnehmen, aber auch als Ausbildungsbetrieb zu sagen, oh Mensch,

00:28:53: ich habe hier doch vielleicht einen ganz engagierten, füffigen Auszubildende oder eine Auszubildende,

00:28:58: die könnten man ja durchaus mal in die Schule schicken.

00:29:01: Also wir sind da Kontaktstelle bei Bedarf immer erreichbar, per E-Mail, per Telefon oder

00:29:06: einfach vorbeikommen.

00:29:07: Frau Schelling, ich danke Ihnen ganz herzlich dafür, dass Sie mir so geduldig Antworten

00:29:12: gegeben haben und Ihnen die Behörerinnen und Hörer danke ich für das Einschalten.

00:29:16: Natürlich machen Sie es im Brandenburg, greifen Sie auf das breite Netzwerk der IHK-Pots

00:29:22: dann zurück und wenn Sie schon mal auf der Seite von "Macher's im Brandenburg" sind,

00:29:27: dann schauen Sie doch mal, ob Sie auf unseren Social Media Kanälen nicht auch eine Bewertung

00:29:32: für den Podcast da lassen wollen.

00:29:34: Auch darüber freuen wir uns.

00:29:36: Und nun sage ich, bis bald, Ihre Stephanie Schuste.

00:29:39: [Musik]

00:29:41: SWR 2021

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