Biotech-Revolution vor den Toren Berlins | Mach es in Brandenburg (21)
Shownotes
Biotech-Revolution vor den Toren Berlins 🔬👨🏻⚕️👨🏼🔬 💊: In der aktuellen Ausgabe unseres Podcasts geht es um die BionFarming GmbH, um pflanzliche 3D-Drucker, die speziell designte Proteine für Lebensmittel, Pharma- und Kosmetikprodukte herstellen und die Entstehung eines Biotech-Sillicon Valleys in Brandenburg.
In Henningsdorf werden Proteine nach Kundenwunsch designt - mit Algen, die wie kleine Zellfabriken funktionieren. Wesentlich umweltunkritischer und günstiger als die Zusatzstoffe, die bei der Verarbeitung von tierischen Zellen und Bakterien zum Einsatz kommen, frei skalierbar und im nächsten Schritt wahrscheinlich sogar CO2-emissionsfrei.
”Wir verändern einen Photosynthese betreibenden Organismus dahingehen, dass er zu Produktionsorganismus für die rote Biotechnologie wird - und das ist neu, international auch neu und der zukünftige Weg der Pharmazie”, erklärt Christoph von Studzinski im Gespräch mit unsere Podcast-Reporterin Stefanie Schuster. Studzinski ist einer der Gründer BionFarming GmbH der in Hennigsdorf optimale Bedingungen für die Entwicklung seiner Ideen gefunden.
Warum vor den Toren der Hauptstadt ein kleines Biotech-Sillicon Valley entsteht, wie er und seine Partner Investoren gefunden haben und warum bestehende Fördermöglichkeiten seiner Meinung nach suboptimal für Sprunginnovation geeignet sind, erfahrt ihr in der neuen Ausgabe vom Mach-es-in-Brandenburg”-Podcast der IHK Potsdam.
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Transkript anzeigen
00:00:00: Brandenburg hat nicht nur den Platz, sondern Brandenburg hat vor allen Dingen Verständnis für den praktisch herangehensweise.
00:00:05: Was wir hier gemerkt haben, ist eine Hands-on-Kultur, die tatsächlich zu einer schnelleren Umsetzung führt.
00:00:11: Und das ist ein ganz, ganz entscheidender Punkt, der in Berlin immer fehlen muss.
00:00:15: Die Geschichte allen Lebens hat wahrscheinlich mit der Entstehung von Proteinen angefangen.
00:00:27: Daher auch der Name "Protäine". Das kommt aus dem Gerichischen und heißt das Erste, das Wichtigste.
00:00:34: Und bei uns geht es heute genau darum, also wie man diesen Lebensbaustein Kunden genau als Produkt nachbaut,
00:00:43: dabei ein dauerländendes Ökosystem entwickelt und Investoren und Investoren auf diesem Weg mitnimmt.
00:00:55: Genau das macht das Unternehmen Bion Farming in Henningstorf.
00:01:00: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von "Mach es im Brandenburg", den Podcast der IHK Potsdam.
00:01:07: Mein Name ist Stefanie Schuster und ich freue mich, dass Sie eingeschaltet haben.
00:01:11: Niel gegenüber sitzt jetzt Christoph von Sturzinski, Prozess- und Qualitätsmanager in den Lebenswissenschaften und mit Gründer der Bion Farming GmbH.
00:01:25: Guten Tag Herr von Sturzinski.
00:01:28: Schönen guten Tag Vorschuss da.
00:01:29: Haben Sie mal davon geträumt, Proteine zu entwickeln?
00:01:33: Tatsächlich nicht. Proteine zu entwickeln, das war nicht das vorrangige Ziel meiner Karriere.
00:01:38: Aber sich mit bioökonomischen Themen auseinanderzusetzen und insbesondere Themen, die dazu beitragen, unser Leben grüner zu gestalten, das war schon das Ziel.
00:01:47: Und was genau machen Sie jetzt? Also Sie züchten Proteine, wenn man das so sagen darf?
00:01:53: Wie kommen Sie dazu?
00:01:55: Tatsächlich ist es so, dass wir als Unternehmen begonnen haben mit Biosystemtechnik,
00:02:00: das heißt also Technologien, die zugeschnitten waren auf Fotoautotropho-Organismen.
00:02:04: Das sind Fotosynthese betreibende Organismen, Pflanzen, aber auch das, was wir jetzt machen, Zyano-Bakterienkultur.
00:02:11: Und wir wandeln Zyano-Bakterien in kleine Zellfabriken um, die uns sehr spezifisch Proteine herstellen können.
00:02:18: Wozu braucht man das? Machen Sie da mit Protein-Shakes?
00:02:22: Tatsächlich nicht. Nein, re-kombinante Proteine sind Proteine, die von Natur aus nicht in den Organismen, in denen sie hergestellt werden, vorkommen,
00:02:29: sondern sozusagen artificiell eingebracht werden. Dafür nutzt man gentechnische Verfahren.
00:02:34: Und diese Produkte, diese re-kombinanten Proteine, die werden beispielsweise, das ist das bekannteste Anwendungsfeld in Pharmazie eingesetzt,
00:02:42: beispielsweise um Krebs zu therapieren und die werden vorher designt.
00:02:46: Und im Endeffekt nutzen wir Zyano-Bakterien als 3D-Drucker für diese Proteine.
00:02:51: Was für ein interessanter Job für so eine Bakterie.
00:02:55: Haben Sie sich das so ausgedacht oder ist das ein Entwicklungsprozess, bis man an diese Stufe kommt?
00:03:01: Tatsächlich ist das ein Entwicklungsprozess für uns gewesen.
00:03:03: Wie ich schon gesagt habe, kommen wir aus der Bio-Systemtechnik.
00:03:06: Das heißt, alles, was die Pflanzung gibt und ihr Wachstum fördern kann oder das Wachstum steuerbar macht.
00:03:11: Von Licht, Überdüngung und Klima.
00:03:13: Und im Rahmen von einem brandenburgischen Forschungsprojekt habe ich den Oliver Arnold kennengelernt, mein Mitgründer.
00:03:19: Der kommt von der technischen Seite.
00:03:21: Das heißt, er hat sich sehr viel mit LED-Technik beschäftigt und anderen Technologien in dem Bereich.
00:03:25: Und ich komme von der wissenschaftlichen Seite, komme von der Pflanze.
00:03:28: Da haben wir ein gutes Matching festgestellt und haben uns das gesamte Thema noch mal vorgelegt und festgestellt,
00:03:34: ja, da muss man was machen, das ist noch nicht weit genug.
00:03:37: Nun kommen Sie aus einem anderen Forschungsprojekt, das haben Sie geschildert und entwickeln jetzt höchst anspruchsvolle Apparaturen.
00:03:46: Sie sind hier im blauen Wunder in Hennigsdorf.
00:03:49: Man hört schon, wie sie rund um uns arbeitet.
00:03:52: Und ich habe das schon angedeutet in der Anmoderation.
00:03:55: Man braucht für große Prozessechniken auch potente Investoren und Investoren.
00:04:02: Wenn Sie aber doch mit einem Forschung sind, wie verkaufen Sie denen dann Ihr Produkt?
00:04:09: Tatsächlich ist es so, dass wir nicht nur Glück hatten mit unseren Investoren und diese gefunden zu haben,
00:04:14: sondern dass wir mit unseren Investoren ein gemeinsames Thema teilen, nämlich die Zukunft nachhaltiger gestalten zu wollen
00:04:21: und dass unsere Investoren von uns überzeugt werden konnten, aber auch von sich auch schon überzeugt waren.
00:04:26: Das ist notwendig, in Technologien zu investieren, die unser Leben gleich auf mehreren Ebenen besser machen.
00:04:32: Zum einen nachhaltig zu gestalten, das heißt, Wege zu finden, die auch in Zukunft in einer Bioökonomie funktionieren können,
00:04:39: die nicht mehr so fossil angetrieben ist und gleichzeitig aber alle Benefits weiter aufrechterhält, die beispielsweise jetzt die moderne Medizin bietet.
00:04:47: Und da neue Wege zu gehen, die auch zukünftig das ermöglichen, diese Technologien weiter zu nutzen.
00:04:53: Sie geben jetzt hier ein prima Überblick und erklären das auch ganz schön. Ich möchte aber mal ins Detail springen.
00:04:59: Wir sprechen also hier quasi von Grundstoffen, um eine personalisierte Medizin zu entwickeln. Ist das richtig?
00:05:07: Das ist richtig, genau tatsächlich. Es ist so, dass rekombinante Proteine in ihren unterschiedlichsten Fassons,
00:05:13: man kann sich vorstellen, es gibt unzählige verschiedene, sich besonders eignen, um im menschlichen Körper genutzt zu werden, weil sie im Endeffekt human sind.
00:05:22: Sie werden zwar mit einem anderen Organismus hergestellt als in Menschen.
00:05:25: Die Biotechnologie hat ja auch auf Schlachthöfen begonnen. Das erste Insulin wurde in Schlachthöfen aus Schweinen gewonnen, aber wir haben uns weiterentwickelt.
00:05:32: Rekombinante Proteine lassen sich nur in lebenden Organismen herstellen. Bis heute werden Organismen, vor allen Dingen Zellen genutzt, die ursprünglich aus Tieren stammten oder auch aus Menschen.
00:05:42: Das handelt sich darum, tumorähnliche Zellen. Und unser besonderes Angebot ist jetzt, den Wechsel zu vollziehen in Autotrophenorganismus.
00:05:49: Das heißt, der vollständig selbstständig ist, wenn er mit Licht versorgt wird und düngert. Das heißt, es ist von vornherein sehr viel günstiger.
00:05:55: Und der weitere große Vorteil ist, dass sich sowas freiskalieren lässt. Wir sind mängentechnisch nicht eingeschränkt.
00:06:01: Das ist ein sehr, sehr wichtiger Punkt. Und zukünftig werden wir auch keine CO2-Emissionen verursachen, die jetzt in großen Stile ins Konto fallen würden.
00:06:10: Das heißt, wir sind in besonderem Aße zukunftsfähig, was das betrifft.
00:06:14: Total interessant. Ist das eine Sprunginnovation, Herr von Stutzinsky?
00:06:18: Das kann man tatsächlich Sprunginnovationen nennen, denn wir schaffen es die grüne Biotechnologie und die rote Biotechnologie.
00:06:25: Die rote Biotechnologie beschreibt ja alles, was an biotechnologischen Methoden am Menschen angewandt wird.
00:06:31: Die grüne Biotechnologie bezeichnet eigentlich die Landwirtschaft und die Veränderung von landwirtschaftlichen Pflanzen.
00:06:36: Und wir kombinieren nun beides. Wir verändern einen Photosynthese betreibenden Organismus.
00:06:41: Dahingehend, das ja zum Produktionsorganismus für die rote Biotechnologie wird.
00:06:45: Und das ist tatsächlich sehr neu, international auch neu. Und der zukünftige Weg der Bioformatie.
00:06:52: Herzlichen Glückwunsch bis hierher. Jetzt muss ich aber nochmal nachhaken.
00:06:55: Eine Sprunginnovation, das ist etwas, das eine neue Technikgeneration einleitet und dabei Zwischenschritte auslässt.
00:07:06: Und im Prinzip erfüllen sie ja die Bedingungen dafür.
00:07:10: Nun ist vor ein paar Jahren eine deutschlandweite Sprunginnovationsagentur gegründet worden.
00:07:18: Warum sind sie da nicht gelistet und warum fördern die sie ihnen nicht?
00:07:23: Der Hintergrund ist der. Wir haben uns sehr viel mit den Fördermöglichkeiten überspringt beschäftigt.
00:07:28: Und in den meisten Fällen werden diese als Wettbewerber ausgeschrieben.
00:07:32: Und Wettbewerbe in Bereichen, in denen Innovation sich überspringend entwickelt,
00:07:38: das ist für uns ein Konzept, das wir nicht verstehen. Denn häufig sind Sprunginnovationen zunächst singulär zu betrachten.
00:07:45: Und nicht im Wettbewerb mit anderen. Und der weitere Punkt ist, dass Themen ausgelobt werden.
00:07:50: Und so entsteht eine Forderungshaltung. Sprunginnovationen sind häufig nicht direkt die Mahnd getrieben.
00:07:57: Man kann nicht sagen, da gibt es folgendes Problem, jetzt hätten wir aber mal gerne eine Sprunginnovation dafür.
00:08:02: Wenn sich Technologien so entwickeln würden, dann wäre alles von vornherein planbar.
00:08:06: Und diese Planbarkeit gibt es nicht. Und die Kreativität des Marktes funktioniert in dem Zusammenhang dann auch nicht.
00:08:12: Und für uns ist es ganz wichtig, über das Kundenfeedback zu arbeiten und darüber die Sprunginnovation zu ermöglichen.
00:08:18: Tatsächlich in die Themen reinzugehen, forschen, lernen, zu schauen, welche Kombinationsmöglichkeiten von ausgereiften Technologen gibt es bereits,
00:08:26: sodass eine Sprunginnovation entsteht. Zu sagen, wir brauchen jetzt eine höhere Energieeffizienz, wird zu keiner Sprunginnovation.
00:08:33: So eine Sprunginnovation hat ja einmal einen ganzen Haufen von Problemen.
00:08:37: Nicht nur, dass es gigantisch teuer und intensiv ist, so was zu entwickeln.
00:08:42: Und zwar materialintensiv, womöglich aber vor allem in der Entwicklung von Know-How.
00:08:47: Das heißt, Sie müssen Ihre Mitarbeiterinnen, Schulen und Ihre Mitarbeiter, Sie müssen selber ständig weiterentwickeln, Ihre Technik,
00:08:57: Sie müssen Ihr Wissen steuern und Sie müssen auch Ihre Kunden erst mitentwickeln, schätze ich mal.
00:09:04: Und die Investoren und Investoren, wie verbreitet man eine neue Idee, ohne zu viele Geschäftsgeheimnisse preiszugeben?
00:09:13: Wie haben Sie dieses Spagat bewältigt?
00:09:16: Das ist ein Spagat tatsächlich, also das ist auch ein schmerzhaftes Learning für uns gewesen.
00:09:21: Grundsätzlich ist es so, dass der Einstieg in die Biotechnologie in Ihrer Breite sehr viel Kompetenz erfordert, einzelne Kompetenzen,
00:09:28: aber vor allem auch die Schnittmengen dazwischen.
00:09:30: Und ich glaube, wir haben das in der Vergangenheit, wir sind momentan neuen Leute im Unternehmen,
00:09:35: sehr gut hinbekommen die einzelnen Kompetenzfelder, die bei uns einen sehr starken Fokus haben,
00:09:39: so im Fokus zu verbreitern, dass es Überschneidungsfelder gibt, die wir da nutzen können, das entwickeln wir auch gezielt.
00:09:45: Wir sind sehr agil in diesem Bereich, obwohl der sehr stark reguliert ist.
00:09:48: Und alle neuen Erkenntnisse versuchen wir sowohl den Investoren als auch anderen Stakeholder direkt zu kommunizieren und sie erklärbar zu machen,
00:09:55: runter zu brechen, runter zu holen von diesem komplexen Status und in die Kommunikation zu geben.
00:10:00: Und dort in einer Feedback-Schleife immer wieder kontinuierlich daran zu arbeiten, Verständnis dafür aufzubauen, was gerade tatsächlich ansteht.
00:10:08: Unsere gesamte Unternehmensentwicklung basiert auf diesem Feedback.
00:10:11: Das heißt, wir haben viel mit Kunden interagiert und haben in der Vergangenheit unsere Umsätze ja auch in der Biosystemtechnik gemacht und haben genau zugehört, was wird gebraucht,
00:10:20: welche Schritte müssen wir noch gehen, um Bestmögliches Angebot zu machen.
00:10:24: Und wir haben den Forschendencharakter unserer Anlagen jetzt verlassen und sind auf Entwicklungsebene unterwegs, um das zu kommunizieren.
00:10:31: Das können wir nur zeigen, indem wir Produkte jetzt schon produzieren, noch nicht direkt im Auftrag von Kunden, um ihnen zu zeigen, was möglich ist.
00:10:39: Und an diesen Beispielen wird das Gesamthema viel greifbarer und das ist das Ziel, was wir gerade verfolgen.
00:10:44: Die Greifbarkeit ist das Hauptproblem, zu zeigen und nicht zu offenbaren.
00:10:50: Sie gehen also, wenn ich jetzt mal vom Marketing ausgehe, in die Kalterquise und rufen einen namhaften Krebstherapiehersteller an und sagen,
00:11:02: "Wessen Sie was? Wir haben gesehen, Sie stürzen sich demnächst auf personalisierte Medizin und denken Sie nur, wir haben ein ganz tolles Protein entwickelt.
00:11:13: Das könnte als Träger-Medium dienen. Ist das so?
00:11:17: Tatsächlich ja, leicht korrigieren muss man dazu sagen, die Protein-Entwicklung an und für sich, die liegt beim Kunden, der weiß schon, was er haben will.
00:11:24: Jetzt kommt es darauf an unsere Plattform, so nennen wir das, wenn wir von den Zyhanos sprechen, dies ja immer gleich.
00:11:29: Man kann sich das wirklich im Vergleich vorstellen wie bei einem 3D-Drucker.
00:11:33: Uns ist der Organismus in seiner Gänze bekannt, wir wissen, wie wir ihn kultivieren können, wie wir ihn skalieren können.
00:11:37: Und dann ist das Ziel, das Proteinverständnis unseres Kunden zu übertragen, auf die Zyano-Bakterien zu produzieren und dann zu evaluieren.
00:11:46: Deswegen auch die Beispielprodukte, die wir herstellen, um zu zeigen, was möglich ist, um Grenzen auszuloten, um Benchmarks setzen zu können, die der Kunden bereits versteht,
00:11:55: aus seinen Systemen, die er bisher genutzt hat. Und dann kann er alle beneficialen Eigenschaften unseres Systems noch rumdraufrechnen und davon versprechen wir uns dann,
00:12:04: selbstverständlich, dass er davon überzeugt ist, mit uns gemeinsam ins Risiko zu gehen.
00:12:08: Um das abzusichern, nutzen wir ein Vorapelizenzierungsmodell, das heißt, unser Kunde trägt auch die Kostenentwicklung.
00:12:15: Aber er hat natürlich einen großen Benefit, wenn wir dann in das Momentum reinkommen, dass er darauf produziert, auf unserem System, dass er einen Teil der Kosten bereits abgewickelt hat mit uns.
00:12:24: Ein Teil der Kosten abgewickelt? Das gilt ja auch, wenn das Produkt scheitert, ne? Hatten Sie jedenfalls auch schon?
00:12:31: Tatsächlich, also scheitern gehört absolut dazu. Wir sind regelmäßig und viel gescheitert.
00:12:36: Das Wichtige ist, dass man die Frequenz des Scheiterns aufrechterhält, denn ohne Scheitern kann man nicht lernen.
00:12:41: Und dafür ist es besonders wichtig, und das ist eine unserer essenziellen Fähigkeiten und ich glaube, das stärkt uns auch vor jedem Kunden,
00:12:47: dass wir in der Lage sind, die Daten, die wir aufzeichnen, wirklich bis ins kleinste Detail zu analysieren.
00:12:54: Beispielsweise verfügen wir jetzt schon in einem sehr frühen Stadium über einen digitalen Zwilling unseres Systems, können also digital skalieren
00:13:01: und wir sind in der Lage, unser System vollständig zu modellieren.
00:13:04: Das heißt, wir wissen jetzt schon, welche Leistungseigenschaften die Zyano-Bakterien haben.
00:13:08: Wie viele Protein-Typen entwickeln Sie denn derzeit, können Sie das sagen?
00:13:15: Wir entwickeln momentan an drei Hauptsiegeln, wobei wir die einzelnen Produkte selbst noch nicht nennen, denn wir befinden uns bereits in Gesprächen.
00:13:23: Und die liegen alle unter NDA in dieser Branche, das heißt, die unterliegen in der Geheimhaltungsvereinbarung, um sicherzustellen,
00:13:29: dass potenzielle Mitbewerber nicht unbedingt sehen, mit wem da gesprochen wird, weil sich aufgrund der Herstellungsart und Weise
00:13:35: das Produkt ist im Endeffekt schon Schlussfolge ziehen lassen, in welchen Entwicklungsbereichen das hineingeht.
00:13:40: Was ich aber sagen kann, ist, dass wir Zytokino- und Wachstumsfaktoren momentan als Hauptfaktoren haben, die braucht man beispielsweise in der GW-Bekultur.
00:13:47: Das heißt, das geht als erstes in den Medizintechnikbereich?
00:13:50: Genau, allerdings nicht, weil unser System noch beforst wird, sondern weil mit den Produkten, die wir herstellen, geforscht wird.
00:13:55: Die Forschung ist ja bei Ihnen Wesenselement, Herr von Sturzinski.
00:14:00: Wie kommen Sie da eigentlich an Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?
00:14:05: Die müssen Sie ja eigentlich – Forschung ist immer 24/7.
00:14:09: Man lässt das nie im Büro zurück, wenn man nach Hause geht.
00:14:13: Wie finden Sie da Ihre Mitarbeiter?
00:14:16: Tatsächlich ist das ein Auswahlprozess, der relativ lang andauert.
00:14:20: Wir haben festgestellt, dass insbesondere jetzt schon Forschendarbeitende Entwickler sich mit dem Thema schon auseinandergesetzt haben sollten,
00:14:28: was die Biotechnologie betrifft und alle ergänzenden Fachbereiche, die wir mit abdecken,
00:14:33: indem wir ähnlich vorgehen, dass wir nach Menschen suchen, die bereits eine intrinsische Motivation in dem Bereich besitzen.
00:14:40: Und dann lässt sich der Fokus auch problemlos weiten.
00:14:43: Das heißt, unser Team jetzt von neuen Leuten, die arbeiten sehr, sehr eng zusammen und tatsächlich sind sie vollkommen recht.
00:14:48: Das ist eine 24/7 Aufgabe, die Zyano-Bakterien wachsen weiter.
00:14:52: Sie lassen sich nicht stoppen. Das ist auch gut, dass sie sich nicht stoppen lassen.
00:14:55: Gleichzeitig muss da auch die Bereitschaft sein, dann diese letzte Meile, die mehr Meile zu gehen.
00:15:01: Honorieren Sie das auch so?
00:15:03: Tatsächlich ja. Also nicht nur, dass wir ein sehr agiles Umfeld und kreatives Umfeld haben, dafür, dass wir wissenschaftlich arbeiten.
00:15:10: Wir sind ideenoffen. Das ist ein ganz großes Thema innerhalb der gesamten Branche.
00:15:13: Denn viele Wissen sind nicht so groß wie wir sind.
00:15:15: Schaftler und auch Forschende Angestellte,
00:15:18: Entwickler können sich in den großen Unternehmen nicht so einbringen, wie sie das
00:15:23: möchten. Und das ist etwas, was wir bieten. Gleichzeitig ist unsere
00:15:27: Lohnstruktur auch sehr vorteilhaft. Also wir sind keine schlechten Zahlen.
00:15:32: Geht es auch um Erfolgsponien?
00:15:34: Tatsächlich wird es solche Modelle geben, aber die werden dann vertriebsbedingt
00:15:38: sein oder sich auf große Meilensteine in Projekten beziehen.
00:15:41: Und auf potente Investoren können Sie mir nochmal nachzeichnen, Herr von
00:15:47: Sturzinski, wie Sie damals begonnen haben und wie Sie Ihre Investoren und
00:15:55: Investorinnen mit dem ersten Pitch gewonnen haben und ob Sie dann in der
00:16:01: Entwicklung der Geschäftsbereiche und des Geschäftsbetriebes, wie Sie dann
00:16:06: nachgelegt haben, sind das tatsächlich immer noch dieselben wie am Anfang?
00:16:10: Tatsächlich ja. Da sind wir sehr stolz darauf, dass Investorenfeld hat sich
00:16:15: bisher kaum erweitert. Da muss ich auch einen Lob an uns Investoren aussprechen.
00:16:18: Menschen, die an die Idee glauben und die mit uns gewachsen sind und ihr
00:16:22: Verständnis auch weiter permanent mit ausgebaut haben. Diese Kontinuierlichkeit
00:16:26: des Gesprächs ist, glaube ich, eine ganz wichtige entscheidende Größe gewesen,
00:16:29: aber auch, dass wir stets zeigen konnten, überdurchschnittliche Leistung vollbringen
00:16:33: zu können. In der Biosystemtechnik waren wir da sehr erfolgreich und mit dem
00:16:37: Übertrag in die biotechnischen Lösung, die wir vollzogen haben vor knapp eine
00:16:41: halbe Jahr, zwei Jahren ist das uns auch gelungen. Ich glaube, das hat sehr viel mit
00:16:46: dem Management innerhalb des Unternehmens selbst zu tun, aber wie
00:16:49: ich auch schon sagte mit der Kommunikation und der Bereitschaft, ein
00:16:53: solches Thema tatsächlich immer wieder neu zu lernen von allen Beteiligten, also
00:16:57: alle Stakeholder. Das geht soweit, dass regulierende Behörden, wir haben hier ein
00:17:02: S1-Sicherheitslaborer für gentechnische Arbeiten, dass die auch ganz
00:17:07: toll, das muss man sagen, die brandnburgischen Behörden mit gelernt haben,
00:17:10: Verständnis entwickelt haben, uns besucht haben und in Gesprächen verstanden
00:17:13: haben, was wir tun und dass die Sicherheit in irgendeiner Form gelitten
00:17:16: hätte. Ganz im Gegenteil, wir sind Hand in Hand gegangen und ich glaube, das ist
00:17:19: ein ganz, ganz wichtiger Aspekt, den unser neuer Standort hier ausmacht. Wir sind
00:17:23: ja ursprünglich in Berlin gegründet worden, sind dann hier nach
00:17:25: rausgegangen nach Henningsdorf und das macht ganz viel von der Region hier aus,
00:17:30: die Bereitschaft damit anzupacken. Ich glaube, das ist in der Form in Berlin
00:17:34: nicht möglich, diese Komponente ist da viel weniger ausgeprägt, da muss alles
00:17:38: immer schon fertig sein und in bestimmten Räumen abgeklastert sein. Das ist
00:17:43: hier deutlich offener, ohne dass es jetzt an Präzision verlieren würde.
00:17:47: Das ist ja ein ganz großes Look, dass man selten hört, es wird immer nur über die
00:17:51: Bürokratie geschimpft und über die langen Verwaltungswege. Sie plädieren also
00:17:55: dafür ein recht menschliches Netzwerk aufzubauen, oder? Tatsächlich,
00:18:00: Regularien selbst sind imortal, wie wir immer so schön sagen, das heißt, die
00:18:04: stehen, aber am Ende werden sie ausgelegt von Menschen, müssen gehandelt werden von
00:18:08: Menschen. Und für uns ist es ein ganz wichtiger Aspekt, immer das
00:18:11: Verständnis von vornherein aufzubauen, ohne dass wir die Regularien reißen
00:18:15: wollen, bloß wenn man sich mit einem innovativen Thema beschäftigt, das in
00:18:18: der Form neu ist, muss neu interpretiert werden. Interpretation funktioniert nur
00:18:21: auf Verständnis, sonst kann das nicht funktionieren. Also es gibt Auslegungsgrenzen,
00:18:26: die sind selbstverständlich in jedem Bereich, aber die akzeptieren wir die
00:18:30: erfüllen wir vollständig. Das ist, glaube ich, auch ein ganz großer Vorteil. Wir sind
00:18:34: hier in das Netzwerk hineingekommen, neu als Neuling und sehr mit offenen Armen
00:18:38: empfangen worden, hier auch am Standort. Das ist ein Biotech-Standort und wir sind
00:18:42: Teil davon, das sind wir sehr froh darum. Es kann eine sehr gute Struktur entstehen,
00:18:46: die über Berlin hinaus im Brandenburg eine Vernetzung ermöglicht zwischen den
00:18:50: einzelnen Partnern. Ich glaube, der Platz wird tatsächlich gebraucht und auch
00:18:54: ein Verständnis für diese neuen Technologien, die ja einen ganz großen Weg
00:18:57: aufzeigen können. Also wenn man sich das Beispiel Biontech anguckt in Mainz,
00:19:00: welchen enormen Impact das hatte, dann kann gerade in der Biotechnologie und den
00:19:05: Eigenschaften, die der Tier so eine Art Silicon Valley entstehen, wenn man so
00:19:09: möchte. Und wenn Sie jetzt mal wild in die Zukunft träumen würden, welche
00:19:16: Geschäftsbereiche würden Sie gerne verknüpfen? Umweltschutz kommt mehr als
00:19:22: erstes in den Sinn, was könnten Proteine da leisten? Sehr sehr viel. Ich glaube, wir
00:19:28: sind am Anbruch eines neuen industriellen Zeitalters tatsächlich. Die
00:19:33: Biologie wurde bisher als Werkzeug für industrielle Prozesse noch nicht so
00:19:36: umfangreich genutzt. Wir stehen an einer ähnlichen Schwelle wie die Revolution,
00:19:40: die aus dem Silicon Valley kommt. Im Bereich der Biotechnologie beispielsweise
00:19:45: entwickeln wir auch Ankerpeptide, die gezielt einzelne Kunststoffe markieren
00:19:49: können und dadurch werden die trennbar. Ein riesiges Problem der Kunststoffindustrie
00:19:52: um die überhaupt recycelbar zu machen, diese Mischstoffe. Andererseits kann man
00:19:57: seltene Erden spezifisch markieren beispielsweise. Das heißt, die ganze
00:20:01: Akkutechnologie hängt davon ab, dass neue Quellen gefunden werden, die günstig
00:20:04: aufbereitet werden können, um diese Rohstoffe förderbar zu machen. Da kann
00:20:07: die Biotechnologie auch eine außergewöhnlich wichtige Rolle spielen. Und so
00:20:11: merkt man, dass diese Werkzeuge nach und nach in unterschiedliche industrielle
00:20:15: Bereiche einsickern und nutzbar gemacht werden können. Und wir wollen versuchen
00:20:19: mit unserer nachhaltigen Plattform genau den Schlüssel zu liefern, den es braucht,
00:20:23: um die Technologie günstig genug zu machen und gleichzeitig auch zukunftsfähig
00:20:27: bezüglich der Nachhaltigkeit. Nun sind Sie selber gebürtiger Berliner und
00:20:32: Sie haben in Berlin studiert und Sie fangen jetzt an Brandenburg-Liebe
00:20:36: zu streuen. Könnten die nicht besser kooperieren? Wie sollte das aussehen?
00:20:41: Ja, ich glaube auf jeden Fall, dass es ein sehr großes Potenzial zur Verbesserung
00:20:45: einer Kooperation zwischen Berlin und Brandenburg gibt. Denn Berlin ist so
00:20:49: mit seinem wissenschaftlichen Zentrum drei Universitäten sehr gut ausgestattet.
00:20:52: Wahnsinnig viele Menschen und die Charité beispielsweise um jetzt mal unsere
00:20:56: Perspektive biotechnologisch, bioformazeutisch noch mal zu betonen.
00:21:00: Aber Brandenburg hat nicht nur den Platz, sondern Brandenburg hat vor allen Dingen
00:21:04: Verständnis für praktisch herangehensweise. Das heißt, was wir hier gemerkt
00:21:08: haben, ist eine Hands-on Kultur, die in keinster Weise schlechter ist, sondern
00:21:14: tatsächlich zu einer schnelleren Umsetzung führt. Und das ist ein ganz, ganz
00:21:17: entscheidender Punkt, der in Berlin immer fehlen muss. Das lässt sich in Berlin
00:21:21: nicht mehr realisieren. Berlin ist voll in jeglicher Form. Ob das jetzt um S1-Laborplatz
00:21:26: geht, ob das um infrastrukturelle Analyte geht und andere Bereiche. All das haben
00:21:31: wir in Brandenburg gefunden und für uns ist es deswegen auch wichtig zu betonen,
00:21:34: dass man in Brandenburg viel mehr machen kann als das, was wir momentan sehen.
00:21:39: Gerade in dem Biotechnologiebereich und auch die Bereitschaft der Menschen hier
00:21:44: herzugehen ist groß. Also fast alle unsere Mitarbeiter sind aus Berlin und sehr,
00:21:48: sehr, sehr positiv überrascht gewesen darüber, welche Möglichkeiten wir mit
00:21:52: ein paar Esmann faden, paar Esmann-Stationen sozusagen direkt vor der
00:21:55: Haustür haben. Und ich denke, das muss man aufklären. Wird der typische Berliner
00:22:00: in der Zukunft zumal der Forschende also nicht nur von außerhalb Kommen, sondern
00:22:05: von Berlin rausziehen ins Grüne, weil es hier viel besser ist? Das glaube ich schon.
00:22:10: Berlin und Brandenburg haben nicht nur eine gemeinsame Geschichte, die sehr eng
00:22:13: miteinander verwoben ist, sondern ich glaube auch tatsächlich, dass wir die
00:22:17: gleiche Infrastruktur teilen und der Typ Mensch dergleich ist. Das ist eine Sache.
00:22:21: Berliner und Brandenburger werden, glaube ich, so innerdeutsch immer ein bisschen
00:22:25: belächelt, aber die Möglichkeiten, die hier bestehen, können wir wieder
00:22:28: anknüpfen. Da haben wir eine reiche Geschichte und ich glaube auch momentan
00:22:32: steht alles auf Erfolg, was die Zeichen betrifft, wenn wir diese
00:22:34: Kooperation verbessern. Wir müssen im Endeffekt so ein bisschen die Landesgrenzen
00:22:38: durchlässiger machen in der Kommunikation und auch in dem Verständnis
00:22:41: füreinander. Es gab ja auch mal eine sehr enge Verbindung zwischen der
00:22:45: Forschung in Berlin und der damals noch in der DDR-befindlichen Region hier
00:22:51: Brandenburg. Wie sah die damals aus? Ich glaube, dass ein ganz ganz wichtiger Teil
00:22:57: war, dass die Universitäten im Zentrum Berlins lagen und da die Akademiker
00:23:01: ausgebildet wurden, aber die nie die Bodenhaftung verloren haben, weil
00:23:05: Brandenburg im Endeffekt das experimentelle Umfeld war. Ich glaube, dass
00:23:09: man daran auch mit ganz anderen Technologien, wie wir sie heute
00:23:12: entwickeln, anknüpfen kann. Wir brauchen nicht nur den Platz, wir brauchen auch das
00:23:15: Verständnis für die Natur. Genau das kann Brandenburg bieten und ich glaube auch,
00:23:20: dass Brandenburg auch aufgrund seiner Historie ganz anderes Verständnis von
00:23:24: Landwirtschaft beispielsweise hat als andere Regionen Deutschlands. Die
00:23:28: Offenheit und die nicht traditionelle Herangehensweise ermöglicht ganz neue
00:23:31: Optionen und die kann man ausnutzen. Auch wenn wir fern sind von der
00:23:35: Landwirtschaft, nutzen wir ja ein Fotoautotrophenorganismus und da ist ein
00:23:39: ganz schnelles Verständnis. Wir haben unsere Anlagen selbstverständlich auch
00:23:42: schon gezeigt und kommuniziert und da gibt es im Brandenburger Land. Und eine andere
00:23:45: Herangehensweise als beispielsweise in Süddeutschland. Welche Rolle könnte da
00:23:50: beispielsweise die Brandenburger Landespolitik, beispielsweise die
00:23:55: IHK, Potsdam spielen? Ich glaube, dass es ganz wichtig ist, dass es einen
00:24:00: langfristigen Plan zur Entwicklung gibt. Wenn man sich das von mir jetzt schon
00:24:03: zitierte Silicon Valley anguckt, dann gab es in Kalifornien die Bereitschaft,
00:24:06: diese Technologie von der Frühphase an zu unterstützen. Und gerade in der
00:24:10: Biotechnologie ist das eine ganz wichtige Komponente. Das sind infrastrukturelle
00:24:14: Themen, die dazu beitragen, wie hier die Räumlichkeiten, die wir hier in
00:24:17: Henningstorf nutzen können. Die muss es irgendwie geben, die müssen zur
00:24:20: Verfügung gestellt werden und gleichzeitig eine Netzwerkunterstützung.
00:24:23: Dahingehend, dass die Unternehmen, die eigentlich alle ja für sich arbeiten,
00:24:28: eine Unterstützung darin erfahren, sich zu vernetzen. Denn häufig bleibt gar nicht
00:24:32: die Zeit, mit anderen zu kommunizieren. Und da ist es, glaube ich, wichtig, dass es
00:24:35: regelmäßig zu Terminen kommt, an dem man sich austauschen kann, ohne in
00:24:38: Konkurrenz zu geraten, sondern zu gucken, wo sind die Anknüpfungspunkte. Und wir sind
00:24:44: ja hier in der Metropolregion Berlin-Brandenburg und ich glaube, dass
00:24:47: es ganz wichtig ist, dass man auch da so eine Giste steckt, also über diese
00:24:49: Landesgrenzen hinweg, weil wir werden natürlich auch Leute aus Berlin
00:24:53: beispielsweise anstellen. Und ich glaube, wenn das fluid wird, fluider als es jetzt
00:24:58: ist, dann entsteht tatsächlich so eine richtige Netzwerkstruktur, auf die man
00:25:02: aufbauen kann. Ist das auch Ihre Frage an die IHK-Potster? Ja, tatsächlich. Also in
00:25:07: wieweit geht die IHK mit Zukunftstechnologien um? Wie geht es Ihnen
00:25:11: diese hinein? Also wir sehen, dass Brandenburg sehr viele Industriestandorte
00:25:15: hatte und hat. Und wie sieht die Zukunft von denen aus? Wir liefern im Zweifelsaloch
00:25:19: Werkzeuge für diese Industrie. Und ich glaube, da ist ein ganz wichtiger
00:25:22: Koppelungspunkt. Wir wirken ja auch bis in die Landwirtschaft hinein. Das heißt, ich
00:25:25: glaube, ganz viele Bereiche, die in Brandenburg eh schon stark sind, die
00:25:29: kann man noch verbessern, indem man in diese Richtung mitgeht. Besten Dank. Ich
00:25:34: wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg, Herr von Sturzinski. Und Ihre Frage, die nehme ich
00:25:38: mit zu IHK-Potstern. Haben Sie besten Dank, Vorschuster. Danke für den Besuch.
00:25:42: Die Fragen der Bayon Farming GmbH in Hennigsdorf sind ein Klassiker. In der
00:25:48: IHK-Potstern treffe ich mich deshalb jetzt mit Lukas Gärtner. Er ist dort
00:25:53: Referent für Grundsatzfragen der Wirtschaftspolitik und für
00:25:58: Gesundheitsthemen. Guten Tag, Herr Gärtner. Hallo, liebe Frau Schuster.
00:26:02: Sie haben schon gehört, die Vorderbedingungen hier in Brandenburg sind
00:26:06: super. Man ist total glücklich. Aber es könnte enger besser laufen mit Berlin.
00:26:13: Was geht denn da schon? Viele gute Leitplanken sind gesetzt. Das sehen wir
00:26:18: auch an der gemeinsamen Innovationsstrategie der Länder Berlin und
00:26:21: Brandenburg. Und wir sehen es auch beim Klasster Gesundheitswirtschaft
00:26:25: Berlin-Brandenburg, dem Health Capital, bei dem man vor vielen Jahren schon die
00:26:29: Weichen gesetzt hat für eine gute Zusammenarbeit zwischen den beiden
00:26:32: Ländern. Und die Zielrichtung ist im Prinzip sehr klar. Es geht um eine
00:26:36: stärkere Kooperation. Es geht auch um einen ganzheitlichen,
00:26:39: kohärenten Ansatz. Es geht auch darum, ein Biotech-Valley aufzubauen und bei
00:26:44: Innovationen Länder übergreifen zu denken. Und die Grundstrukturen sind meines
00:26:48: Erachtens dafür gegeben. Denn mit dem Health Capital haben wir ein
00:26:52: Vernetzungsinstrument, nenne ich es mal. Da sind viele Akteure drin, viele
00:26:57: Angebote, Veranstaltungen, teils auch spezifische Veranstaltungen, zum Beispiel
00:27:02: für einzelne biotechnologische Bereiche, aber auch Modellprojekte, in denen
00:27:06: gemeinschaftlich gearbeitet wird. Health Capital, das hört sich gleich cool an,
00:27:09: nämlich nach Geld. Ist das so oder reden wir da nur über Human Capital?
00:27:14: Es ist natürlich schon so, dass die WFBB, die Wirtschaftsförderung Berlin-Brandenburg
00:27:20: und Berlin Partner, also die beiden Wirtschaftsförderungen der Länder,
00:27:24: durch Landesmittel finanziert werden. Und insofern ist da schon eine ganze Menge
00:27:30: Geld im Spiel und es ist auch so, dass wir natürlich gute Förderrahmenbedingungen
00:27:35: haben. Die gilt es aber mit Blick auf die Standortattraktivität sicherzustellen,
00:27:40: aber auch auszubauen. Nun sind ja in diesem kleinen Bereich
00:27:44: Hennigsdorf und Berlin schon zwei Kammern mindestens involviert. Also die IHK
00:27:50: Potsdam und die Berliner IHK stehen denn in allen Brandenburger Kammern
00:27:57: gleichermaßen. Die Zeichen auf Zustimmung und Kooperation und auch von
00:28:04: Berlin aus? Es ist schon so, wenn wir auf der politischen Ebene anfangen, dann
00:28:09: sehen wir das zum Beispiel im Rahmen der Wirtschaftskonferenz der Hauptstadtregion,
00:28:14: die einmal im Jahr stattfindet. Die fand ich jetzt dieses Jahr im Januar statt.
00:28:18: Haben die beiden Landeschefs, Ministerpräsident Wojtke und Herr Wegner, gesagt,
00:28:23: dass die Zusammenarbeit weiter forciert werden, so in vielen verschiedenen Bereichen.
00:28:26: Da ging es zum Beispiel in die Fachkräftethematik. Das heißt auf politischer Ebene ist
00:28:30: dort ein Wille da und den kann man auch ausdrücklich bei unseren Unternehmen
00:28:34: wiederfinden, die natürlich sagen, unser Geschäft hört nicht bei der Landesgrenze
00:28:38: auf. Die kann man dann auch dadurch bei uns bei den Kammern wiederfinden. Und es
00:28:43: ist ja schon so, insbesondere auch im Bereich der Internationalisierung, dass
00:28:46: wir hier enorme Potenziale haben, die wir gemeinsam als Ballungsraum, als
00:28:50: Metropolregion, heben können und sollten.
00:28:53: Schwäbt Ihnen da eine besondere Region vor, vielleicht noch eine andere als
00:28:58: Henningstorf? Wir haben hier im Prinzip alle wichtigen Akteure und Institutionen
00:29:04: in der Metropolregion, verschiedenste Größen, teils in privater Hand, teils
00:29:08: in öffentlicher Hand, die alle als Inkubatoren hier dienen. Und wir sehen,
00:29:13: dass es in Technologiezentren wie Lückenwalde auch ein Riesenthema und
00:29:17: in Telto oder der Potsdam Science Park mit dem angeliederten Frauenhofer-
00:29:21: Institut. Auf wissenschaftlicher Ebene haben wir aber auch noch das
00:29:24: Hasso-Platner-Institut oder das Deutsche Institut für Ernährungsforschung.
00:29:28: Und so könnte man die Liste jetzt fortführen und sie sind Kooperationspartner
00:29:31: einerseits, aber andererseits sind sie auch Basis für Ausgründungen. Dann kommen
00:29:36: noch unsere vielen KMU dazu, kleine und mittelständische Unternehmen. Und es
00:29:41: kommen aber auch noch Konzerne dazu. Dann haben wir aber auch zum Beispiel ein
00:29:45: Branchendialog zur Gesundheitswirtschaft, der einmal im Jahr stattfindet,
00:29:49: gemeinsam mit den Ländern Brandenburg, Berlin, aber auch Schleswig-Holstein und
00:29:53: Hamburg, weil sie eben sehr ähnlich sind. Ein Stadtstaat in der Mitte und vier
00:29:57: Fläche in anfühlen Strichen drumherum. Und es geht auch um den Aufbau von
00:30:01: Laborkapazitäten, denn da gibt es schon noch Verbesserungsbedarf. Wir kommen auch
00:30:07: gerne zu Ihnen ins Unternehmen, sprechen Sie uns gerne an,
00:30:09: nutzen Sie unsere Angebote und natürlich auch die unserer Partner.
00:30:12: Ja, dem ist gar nichts hinzuzufügen, Herr Gärtner. Besten Dank für Ihre Zeit.
00:30:17: Vielen Dank, Frau Schuster.
00:30:18: Schalten wir uns das nächste Mal wieder ein, wenn wir empfehlen. Machen Sie es in
00:30:22: Brandenburg. Das ist der Podcast der IHK Potsdam. Ich freue mich, dass Sie
00:30:27: eingeschaltet haben. Bis bald, sagt Stefanie Schuster.
00:30:30: und ich bin der Venom der Welt.
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