Ich suche (D)ein Unternehmen | Mach es in Brandenburg (27)

Shownotes

𝗜𝗰𝗵 𝘀𝘂𝗰𝗵𝗲 (𝗗)𝗲𝗶𝗻 𝗨𝗻𝘁𝗲𝗿𝗻𝗲𝗵𝗺𝗲𝗻 👀🔎🏭. In dieser Episode unseres IHK-#Nachfolge-#Podcasts geben wir den #Übernehmerinnen und #Übernehmern ein Gesicht.

Und welcher Ort wäre da geeigneter als die gemeinsame Veranstaltung der Potsdamer Handwerkskammer und der IHK Potsdam, bei der sich einmal im Jahr alles ums persönliche Kennenlernen dreht: Die #Nachfolgekonferenz: It’s a Match.

𝗨𝗻𝘁𝗲𝗿𝗻𝗲𝗵𝗺𝗲𝗻𝘀𝗻𝗮𝗰𝗵𝗳𝗼𝗹𝗴𝗲: ”𝗗𝗲𝗿 𝗴𝗿öß𝘁𝗲 𝗧𝗲𝗶𝗹 𝘄𝗶𝗿𝗱 𝗘𝘅𝘁𝗲𝗿𝗻 𝘀𝘂𝗰𝗵𝗲𝗻 𝗺ü𝘀𝘀𝗲𝗻.”

Ob suchend oder bietend: Hier kann jeder einen der Claim-the-Stage-Slots im Programm dazu nutzen, sein Geschäftsmodell samt Konditionen vorzustellen. Wem die Spotlights zu grell sind, der ergreift zwischendurch die Chance zur Kontaktaufnahme beim get-together.

Was gibt es für Suchende und Übernahmewillige? Wie sehen die aus, was ist deren Motivation , ihr beruflicher Background? Und warum wollen die lieber einen Betrieb übernehmen, als neu zu gründen? Unsere Reporterin 🎙️ Stefanie Schuster stellt euch Gäste und Organisatoren, Formate und Plattformen für den Erstkontakt vor - und zeigt euch, warum Brandenburg nicht nur perfektes Gründerland und sondern auch Nachfolgeland ist.

Viel Spass beim Reinhören. Den #IHKPodcast “Mach es in Brandenburg” gibt es überall, wo ihr eure Podcasts hört, oder auf unsere HP 📲 Link dahin gibt’s hier http://ihk.de/potsdam/podcast.

Transkript anzeigen

00:00:00: Wir haben insgesamt gut 17.000 Handwerksbetriebe, die bei uns Mitglied sind und 47 Prozent der

00:00:07: Betriebe, die haben Inhaber, die älter als 55 Jahre sind.

00:00:10: Und wenn wir überlegen, jeder Handwerksbetrieb hat bleibt Schnipp 4 Mitarbeiter, sind 33.000

00:00:16: Menschen dann von diesem Nachfolgethema betroffen.

00:00:19: Allein hier im gesamten Land Brandenburg sind es über 60.000 Unternehmer und Unternehmern,

00:00:27: die 55 Jahre und älter sind.

00:00:29: Der größte Teil dieser jetzt doch wachsenden Übergeberschaft, die wird extern suchen müssen.

00:00:36: Brandenburg ist Gründungsland und Nachfolgeland.

00:00:40: Insofern fühlen sich glaube ich sehr, sehr viele Unternehmer willkommen und werden hier

00:00:45: unternehmerisch tätig.

00:00:47: Wer diese Reihe schon länger hört, hat bis jetzt schon eine Vorstellung davon bekommen.

00:00:58: Wie wichtig es ist, dass sorgsam und liebevoll aufgezogenen Unternehmen nur in beste Hände

00:01:03: abgegeben werden.

00:01:05: Doch wer streckt seine Hände nach innen aus?

00:01:08: Um das herauszufinden, fahre ich heute zur Nachfolgekonferenz It's a Match in den Räumen

00:01:16: der IHK-Potsdam.

00:01:18: Da machen die IHK und die Handwerkskammer des Bezirkes heute nämlich gemeinsame Sache.

00:01:25: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Mach es im Brandenburg, dem Podcast der IHK-Potsdam.

00:01:33: Mein Name ist Stefanie Schuster und ich freue mich, dass Sie eingeschaltet haben.

00:01:38: Auf dem Weg nach oben zum Hafelsaal dort, wo die Konferenz stattfindet, traf ich schon

00:01:44: mal Andreas Lehmann und Kort Maxmeier.

00:01:48: Beide sind in der IHK zuständig für die Nachfolgeberatung.

00:01:54: Guten Tag, Herr Lehmann.

00:01:55: Ja, ich grüße Sie.

00:01:56: Hallo, Herr Maxmeier.

00:01:57: Guten Tag, Frau Schuster.

00:01:59: Herr Lehmann, Sie haben sich dieses Nachfolgeformat ausgedacht, das heißt, witzigerweise, It's

00:02:06: a Match, der Funken soll überfliegen, wie funktioniert das hier auf dieser Konferenz?

00:02:13: Immer mehr Abgabewillige sind ja auf der Suche nach einen externen Nachfolger und wir werden

00:02:20: immer wieder gefragt, wo findet man die und man möchte sie eigentlich nicht online im

00:02:25: Netz suchen, sondern man möchte persönlich die Kontakte haben.

00:02:29: Und da haben wir uns überlegt, dann auch mit der Handwerkskammer zusammen, die Mitveranstalter

00:02:34: ist, dass wir die beiden Suchenden, sprich die Übergabewilligen und die Nachfolgen Interessierten

00:02:41: zusammenbringen.

00:02:42: Und wie lernen sie sich kennen, na indem sie sich vorstellen.

00:02:46: Das heißt, es gibt kurze Pitchingrunden, wo der Abgeber erzählt, was er für ein Unternehmen

00:02:52: hat und was er sich für einen möglichen Kaufinteressenten auch vorstellen kann und auch Nachfolgeinteressenten

00:02:58: haben die Möglichkeit, ihre Präferenzen zu sagen, in welcher Branche, in welchen Regionen

00:03:06: Unternehmen gesucht werden, sodass die dann auch in der Pause genügend Zeit haben, miteinander

00:03:12: ins Gespräch zu kommen.

00:03:13: Max Meyer, Sie haben das ja auch mit vorbereitet und wir haben schon mal darüber geredet,

00:03:19: dass auch Finanzierungen immer ein ganz großes Thema ist, dass Zahlen eigentlich die Grundlage

00:03:26: von allem sind.

00:03:27: Gibt es da auch eine Möglichkeit, gleich den Nachfolgecheck zu machen?

00:03:32: Grundsätzlich ist das auf einer solchen Veranstaltung nicht ausgeschlossen, aber recht schwierig,

00:03:39: weil der Nachfolgecheck schon immer eine gewisse Zeit der Bestandsaufnahme erfordert.

00:03:45: Insofern nehmen wir aber gerne Informationen, Kontakte auf, um umgehend den Nachfolgecheck

00:03:51: entweder vor Ort im Unternehmen oder aber hier in den Räumlichkeiten der IHK wahrnehmen

00:03:57: zu können.

00:03:58: Herr Lehmann, Sie laden die Ihre Kammermitglieder ja ein, ebenso wie das die Handwerkskammer

00:04:05: macht.

00:04:06: Haben Sie einen Überblick darüber, wie viele Unternehmen hier in den kommenden Jahren

00:04:12: ihr Unternehmen übergeben müssen?

00:04:16: Allein hier im gesamten Land Brandenburg sind es, glaube ich, über 60.000 Unternehmer

00:04:23: und Unternehmerinnen, die 55 Jahre und älter sind.

00:04:27: Natürlich sind das nicht alle Inhaber, die in den nächsten fünf Jahren übergeben werden,

00:04:32: aber irgendwann muss ja mit der Firma was passieren.

00:04:36: Wir gehen aber davon aus, dass es Tausende sind, die tatsächlich in den nächsten fünf

00:04:42: Jahren die Nachfolge regeln müssen.

00:04:45: Der größte Teil dieser jetzt doch wachsenden Übergeberschaft, die wird extern suchen müssen.

00:04:53: Nun kommen eine ganze Menge Menschen morgen früh.

00:04:57: Wie viele sind es denn eigentlich?

00:04:59: Ja, beide Wirtschaftskammern haben natürlich erst mal ihre Mitgliedern, die 55 Jahre und

00:05:04: älter sind eingeladen, aber die Nachfolge Interessierten, die sind ja nicht bei uns einfach so registriert.

00:05:11: Wir haben das Glück, dass wir seit Jahren ein Pool an Nachfolgeinteressenten aufgebaut

00:05:18: haben, auch ein entsprechendes Angebot mit dem Nachfolgeklub hier haben, die in den letzten

00:05:24: Jahren aus persönlichen Gründen, aus beruflichen Gründen sich an uns gewandt haben, dass sie

00:05:31: eine Übernahme favorisieren.

00:05:33: Das sind oftmals Topmanager, auch mit Auslandserfahrungen, die hier denn durchaus Interesse haben, eine

00:05:41: Firma zu kaufen, zu übernehmen, und unter diesen sind viele hier.

00:05:45: Macherse in Brandenburg kann ich nur rufen, was ist die Motivation der Menschen, das hier

00:05:49: zu tun?

00:05:50: Es hat plötzlich Brandenburg einige Vorteile, die glaube ich dazu sehr animieren, hier unternehmerisch

00:05:56: tätig zu werden.

00:05:57: Wir haben hier eine sehr ausgeprägte Förderlandschaft im Land Brandenburg, Existenzgründer können

00:06:02: Förderungen in Anspruch nehmen.

00:06:04: Wenn ich Fremdkapital brauche, gibt es hier im Land die Bürgschaftsbanken, wo auch letztendlich

00:06:10: sogar Beteiligungen an Unternehmen möglich sind, ohne Eigenkapital, das muss man sich individuell

00:06:16: angucken.

00:06:17: Aber die Förderlandschaft und das Netzwerk an sich, was zur Verfügung steht, sucht

00:06:22: glaube ich seinesgleichen und unterstützt, also Brandenburg ist Gründungsland und Nachfolgeland.

00:06:28: Insofern fühlen sich glaube ich sehr, sehr viele Unternehmer willkommen und werden hier

00:06:33: unternehmerisch tätig.

00:06:35: Wir merken auch in den letzten Jahren, dass das Interesse von Gründern auch in die Richtung

00:06:43: der Nachfolge zugehen zugenommen hat und auch tatsächlich auf viele andere Firmen aufgrund

00:06:50: der Arbeitskräftesituation durchaus auch Unternehmen ihrer Branche kaufen, dass das, ich möchte

00:06:57: nicht sagen, jetzt ein halb schon geworden ist, aber die Anzahl dieser Kaufwilligen nimmt

00:07:04: mehr zu und jetzt ist es für viele Abgeber eigentlich an der Zeit, diese Chance auch zu

00:07:10: nutzen unter ihren anderen auch, die jetzt übergabefähig und reif sind, doch das Passende

00:07:18: auf dem Markt zu ergattern.

00:07:20: Sie haben einen eigenen Nachfolgeklub, Herr Lehmann, kommt man da einfach so rein oder

00:07:25: muss man da schon was können und einen Lebenslauf haben?

00:07:28: Ja, ein Lebenslauf ist natürlich wichtig, aber der Nachfolgeklub lebt von dem persönlichen

00:07:34: Kennenlernen.

00:07:35: Alle, die bei uns im Nachfolgeklub sind, die haben wir in Gesprächen persönlich kennengelernt,

00:07:40: können sie ihre Absichten, woher sie kommen und vor allen Dingen, was sie eben suchen

00:07:45: und auch welche Erfahrungen sie mitgebracht haben, der ist offen für alle Nachfolgeinteressierten

00:07:51: und wir haben ja darüber hinaus weitere Angebote, wie wir denen bei der Suche nach potentiellen

00:07:58: interessanten und übergabefähigen Unternehmen helfen können, wie zum Beispiel entsprechende

00:08:04: Börsen oder Plattformen wie Next Change oder eben die Nachfolgezentrale Brandenburg.

00:08:10: Nun haben sie eine Menge Stühle in den Raum gestellt, wie viele davon werden von Übergabe,

00:08:16: Willigen besetzt und wie viele von Übernahmewilligen?

00:08:20: Nach dem jetzigen Teilnehmerzahlen würde ich mal schätzen, dass ungefähr 40 Prozent

00:08:27: Übergeber sind und ungefähr 30 Prozent Nachfolgeinteressierte.

00:08:33: Da gibt es natürlich auch die Netzwerke und Berater, die vor Ort sind, die sind nicht

00:08:38: zu unterschätzen, hinsichtlich der Kontakte, die sie zu Suchenden auf beiden Seiten haben

00:08:44: und wir haben zwei tolle Respektesbeispiele, die Mut machen sollen, die Nachfolge anzugehen

00:08:50: oder die Übernahme vielleicht auch erfolgreich abzuschließen.

00:08:53: Besten Dank bis hierher, die Herren, es geht gleich los und ich freue mich, dass sie sich

00:08:58: so viel Zeit genommen haben.

00:08:59: Viel Erfolg.

00:09:00: Danke.

00:09:01: Vielen Dank, Frau Schluster.

00:09:02: Der Hafelsaal ist gut besetzt, da rund 100 Besucher allen Alters sitzen da.

00:09:08: Am Rand sind Stände aufgebaut, von Förderinstituten und Beratern.

00:09:13: Auf der Bühne stehen Stühle bereit für Diskussionsrunden.

00:09:17: Moderator Christian Schuchert macht das ganz zu bereit.

00:09:24: Aber am interessantesten sind doch die Pitches, in denen die Unternehmen vorgestellt werden.

00:09:32: Es melden sich Gastronomen, Automatenhersteller, Medizintechnikunternehmer, Rezeptentwickler

00:09:38: und viele mehr.

00:09:39: Ich werde jetzt 150.

00:09:40: Ja, das lieben auf der Beruhr-Truhe und manchmal muss man als jeder das normalen, den Geheimen

00:09:46: noch die Rente betreffen, und für mich wäre es nicht total richtig, dass irgendjemand kommt,

00:09:54: überwieweit er führt.

00:09:55: Es war halt wirklich, wirklich viel Arbeit aufzubauen und mit der Reiheninsat zu tun.

00:10:01: Dafür eigentlich auch einen Anlaufpunkt für viele Potsdamer und deswegen würde ich ganz

00:10:07: gerne suche ich halt jemanden, der wirklich Lust darauf hat, so zu sehen, weiter zu treiben.

00:10:11: Und dann endlich in der nächsten Runde kommen die, wegen denen ich da bin.

00:10:16: Die Übernahmewilligen, auch die stellen sich im kurzen Pitch vor.

00:10:20: Ich bin 45 Jahre alt, ich bin von meinem backgrounden Wirtschaftsingenieur.

00:10:27: Die vergangenen 14 Jahre habe ich in der Industrieverwacht, in Großanlagenherstellung und wie auch in deren

00:10:33: Wartung.

00:10:34: Und ich möchte aus dem angestellten Verhältnis da aus, in Selbstständigkeit und möchte das

00:10:40: im Rahmen der Nachfolge machen.

00:10:42: Danke.

00:10:43: Auf von Ihnen hat jeder und jeder nur eine Minute Zeit dafür.

00:10:49: Aber dann geht es zur ersten Gesprächsrunde ins Match vor den Stellwänden, wo man seinen

00:10:55: Namen als interessant hinterlassen kann.

00:10:58: Und da finde ich meinen ersten Interviewpartner.

00:11:01: Mein Name ist David Pollack, ich bin Gar, also Heizungsbaumeister und Installateurmeister,

00:11:06: sowie Gebäudeenergieberater.

00:11:07: Ich bin selber Abteilungsleiter in einem großen Potsdamerunternehmen hier.

00:11:11: Wir brauchen dringendst Mitarbeiter, um weiterhin unsere Arbeit gewährleisten zu können und

00:11:16: die Tätigkeit durchzuführen.

00:11:17: Und ich hatte gehofft, dass es hier das eine oder andere SHK-Unternehmen gibt, das eine

00:11:21: Nachfolge sucht, die vielleicht nicht weiter wissen und wo man die Mitarbeiter bzw.

00:11:25: das Inventar mit in unsere GmbH überführen kann.

00:11:28: Aber das sieht aktuell nicht so aus.

00:11:31: Ist das auch so ein bisschen Make or Buy für Sie?

00:11:34: Ja.

00:11:35: Wie viele Mitarbeiter brauchen Sie denn?

00:11:36: Na ja, zehn weitere, gerade im Kundendienst, wären schon ganz gut.

00:11:39: Das ist aber viel.

00:11:40: Ja, wir sind fast 90 Leute im Betrieb und machen große Anlagen, Bauten, also Hotels und

00:11:47: Schulen.

00:11:48: Wir sind also wirklich im Millionenbereich unterwegs, allerdings natürlich auch im Privatbereich

00:11:52: und bieten dann den Wartungsservice an.

00:11:54: Aufgrund der Veralterung der Mitarbeiter, schlicht und ergreifend, müssen wir mehr als

00:12:00: aktiv sein.

00:12:01: Haben Sie genug Auszubildende?

00:12:02: Aktuell haben wir tatsächlich fünf Azubis.

00:12:05: Wir haben auch letzten von drei Auszubildenden zwei übernehmen, die sind jetzt direkt im

00:12:10: Kundendienst eingegliedert.

00:12:11: Ja, läuft dann nicht so weit ganz gut, nur wir merken halt, dass so gerade junge Leute

00:12:18: schwierig zu begeistern sind.

00:12:20: Die beiden letzten, die wir übernommen haben, hatten beide schon eine Ausbildung, die eine

00:12:23: war Ingenieur und der andere Einzelhandelskaufmann, die sich dann überlegt haben, ins Handwerk

00:12:28: zu gehen.

00:12:29: Da hat man natürlich dann schon eine ganz andere Basic.

00:12:32: Ich selber habe es auch so gemacht.

00:12:33: Ich habe vorher studiert und dann habe mich in das Handwerk entschieden.

00:12:36: Und dann haben Sie noch mal eine Ausbildung gemacht?

00:12:38: Ja, genau.

00:12:39: Was haben Sie denn vorher studiert?

00:12:40: Theologie.

00:12:41: Das ist ja der Hammer.

00:12:44: War eine weite Reise, sagen wir es mal so.

00:12:46: Also ich kann nur für unser Unternehmen werben, bei uns gibt es die Möglichkeit, sich aktiv

00:12:52: weiterzubilden, auch in die Projektleitung aufzusteigen, vom Monteur zum Kundendienstmonteur oder

00:12:57: zum Obermonteur zum Projektleiter.

00:12:59: Besten Dank und viel Erfolg.

00:13:01: Danke.

00:13:02: Aber fast noch wichtiger ist der Smalltalk, vor der Cafébar und am Stand mit dem Laugengebäck.

00:13:09: Da ist Christiane Haarberg von der Handwerkskammer Potsdam schwerstens umlagert.

00:13:15: Sie ist gut zu erkennen, im Handwerkskammer blauen Hosenanzug.

00:13:20: Sie ist Abteilungsleiterin für den Bereich Wirtschaftsförderung bei der Handwerkskammer

00:13:25: Potsdam.

00:13:26: Die Nachfolge, das ist Ihr Thema heute.

00:13:29: Frau Dr. Haarberg, wie ist denn die Lage im Handwerk?

00:13:32: Unser Kammerbezirk umfasst ganz West-Brandenburg, also von der Prignitz bis runter nach Teltow-Fleming.

00:13:37: Wir haben insgesamt gut 17.000 Handwerksbetriebe, die bei uns Mitglied sind und 47 Prozent

00:13:44: der Betriebe, die haben Inhaber, die älter als 55 Jahre sind.

00:13:47: Das heißt, die müssen sich in den nächsten 10 Jahren überlegen, schließen sie ab oder

00:13:52: finden sie eine Nachfolge.

00:13:53: Und wenn wir überlegen, jeder Handwerksbetrieb hat noch vier Mitarbeiter, sind 33.000 Menschen

00:13:59: dann von diesem Nachfolgethema betroffen.

00:14:02: Und etliche 100.000 Brandenburgerinnen und Brandenburger, die da an kein Handwerker mehr

00:14:09: finden, die lag es jetzt schon dramatisch, oder?

00:14:11: Ja, also das merken wir immer wieder.

00:14:13: Auch selber als Kunde merken wir es ja natürlich, wenn sie einen guten Handwerker suchen, bis

00:14:18: sie dann Angebot bekommen vergeht Zeit und bis der dann auch mal Zeit hat, bei ihnen

00:14:23: selber vorbeizuschauen, versuchen sie mal ein Friseurtermin spontan zu bekommen, ist

00:14:27: unmöglich.

00:14:28: Wie macht man das jetzt, da Nachwuchs zu finden, die jungen Menschen haben nicht mehr große

00:14:34: Lust ins Handwerk einzusteigen oder ist das nur ein Klischee?

00:14:38: Also sagen wir mal so, es ist natürlich auch jahrelang propagiert worden, dass eine akademische

00:14:43: Ausbildung weitaus schöner ist oder attraktiver ist als in Handwerk einzusteigen.

00:14:49: Aber ich glaube, wir machen da auch gut Werbung für, dass Handwerk durchaus attraktiv ist

00:14:54: und auch weiterhin goldene Boden hat, das dürfen wir auch nicht vergessen.

00:14:57: Und ich würde gar nicht sagen, dass die Jugend keine Lust mehr hat, aber die Werte bei der

00:15:03: Jugend sind andere.

00:15:04: Also bei uns waren andere Tugenden wichtig.

00:15:07: Heute steht halt die Sinnhaftigkeit der Arbeit im Vordergrund und vielfach war auch die

00:15:13: Nachfolge geprägt von der Familienübergabe.

00:15:15: Aber wenn sich heute dann die junge Generation anguckt, dass die Eltern von Montag bis

00:15:21: eventuell Samstag im Betrieb unterwegs sind und am Sonntag nochmal die Buchhaltung machen,

00:15:26: ist natürlich der Reiz, sich in solche Aufgabereien zu fuchsen, nicht ganz so groß.

00:15:31: Hinzu kommen natürlich auch bürokratische Helmnisse, die natürlich auch so eine Familienübergabe

00:15:38: begleiten.

00:15:39: Also es ist ein großes Potpourri aus Themen, was bei den Gründern oder den Übernehmern

00:15:45: dann auch auf Berührungsengte stößt, aber ich glaube, viele sind wirklich durchaus bereit

00:15:50: zu sagen, jo, das machen wir, ist natürlich auch mal mit Verantwortung übernehmen verbunden,

00:15:55: aber wir haben viele Nachfolger auch getroffen, die toll und motiviert sind, super aufgestellt

00:16:02: haben.

00:16:03: Ein tolles Wissen, wir versuchen nicht nur die Meisterschöder zu akquirieren, sondern

00:16:06: gehen auch andere Wege in die Hochschulen, Alumnis oder Absolventen, um einfach den

00:16:11: Kreis der potenziellen Übernehmer zu vergrößern.

00:16:14: Wo ist das größte Hindernis bei der Unternehmensübernahme für die, die übernehmen sollten?

00:16:23: Also für viele ist das halt so ein unkalkulierbarer Risiko, gerade wenn man nicht in einen ganz

00:16:27: kleinen Betrieb einsteigt, sondern großen, mit gewachsenen Strukturen, wenn man auch

00:16:32: keine Führungserfahrung hat, dann ist das natürlich wirklich eine Challenge.

00:16:36: Aber die Finanzierung sollte eigentlich nicht das Problem darstellen, es geht eher darum,

00:16:42: die Kaufpreisvorstellungen des Übergebers der Realität so ein bisschen anzupassen, weil

00:16:47: diese natürlich ihr Baby, das haben sie großgezogen, ganz viel in Zeit und Kapital investiert.

00:16:52: Viele möchten dadurch auch ihre Rente bestreiten, das ist nicht immer so realistisch, also

00:16:58: da muss man manchmal auch den Übergeber abholen und sagen, hör mal, deine Vorstellung entsprechen

00:17:03: nicht dem, was auf dem Markt überhaupt möglich ist.

00:17:06: Aber mit dem Marktpreis, wenn damit der Nachfolger zu einer Bank hingeht oder auch zur Bürgschaftsank,

00:17:11: ist das durchaus zu stemmen, ja.

00:17:13: Nun hat ja die Industrie- und Handelskammer Potsdam ein ganz breites Nachfolgeangebot,

00:17:19: um Übernahmewillige zu unterstützen, gibt es das auch bei der Handwerkskammer?

00:17:23: Ich gebe jetzt mal ein bisschen an, unseres ist noch größer, also wir bieten angefangen

00:17:29: von der Sensibilisierung, ab 55 nehmen wir die Betriebe in den Fokus, dass einfach mal

00:17:34: so das Herz des Tor geöffnet wird, in 10 Jahren könnte es so weit sein, dann haben wir in

00:17:41: der Kooperation mit der Nachfolgezentrale Brandenburg die Unternehmen noch mal dahin zu führen, dass

00:17:46: sie auch einen Nachfolger finden, ist ja auch ganz wichtig und wenn es dann so weit ist,

00:17:50: dann haben wir die Betriebsberater, die wirklich Hand in Hand mit dem Betrieb oder auch dem

00:17:55: Übernehmer diesen Prozess begleiten, Meilensteinplanung, Finanzierung, Fördermöglichkeiten, das ganze

00:18:02: Programm, dass seine Häubchen oben drauf, was ich aber nicht immer so sehr in den Fokus

00:18:07: stellen möchte, ist wir machen auch Bewertungen, das heißt der Übergeber kriegt dann auch

00:18:12: wirklich eine Zahl unten drunter geschrieben, was denn so sein Betrieb wert sein könnte

00:18:18: und ganz neu im Portfolio Mediation, also wenn es zwischen Übernehmer und Übergeber vielleicht

00:18:23: so ein bisschen kriselt, weil der Übernehmer und sein Baby noch nicht so ganz loslassen

00:18:27: will, das sind halt auch so Kleinigkeiten, wo wir dann auch die beiden noch mal ins Gespräch

00:18:32: bringen und zu einer bestmöglichen Lösung führen können.

00:18:34: Wie oft wird das in Anspruch genommen?

00:18:37: Es gab schon sehr viele Anfragen, aber den Schritt dann in die Mediation rein, da scheuen dann

00:18:42: doch viele vor zurück und sagen, ach wir probieren das erst mal so, weil das muss ich

00:18:46: nackig machen.

00:18:47: Genau, das ist genau der Punkt und da gibt es doch noch gewisse Hemmungen von Seiten

00:18:52: der Übernehmer und Übergeber.

00:18:54: Ist das eigentlich so, dass Brandenburg ein gutes Land ist, um zu übernehmen von den Förderungen,

00:19:00: von der Unterstützungsleistung, von den Kammern her oder ist es hier vielleicht eher schwieriges

00:19:07: Terrain, weil in den ehemaligen neuen Ländern auch die Selbstständigkeitsstruktur unterbrochen

00:19:15: wurde während der DDR?

00:19:17: Die Wendezeit ist jetzt auch schon eine Weile her und die, die damals gegründet haben,

00:19:21: das sind ja jetzt die, die ihre Betriebe abgeben haben.

00:19:23: Also ich denke mal, die junge Nachwachsengeneration hat auch so ein

00:19:26: bisschen Entrepreneurship-Gen auch mittlerweile. Aber ich denke mal von

00:19:31: den Fördermöglichkeiten sind wir im Land Brandenburg schon ganz gut

00:19:34: aufgestellt. Es geht immer besser, definitiv. Wir gucken natürlich auch zum

00:19:37: Vergleich in anderen Bundesländer, was da noch möglich ist oder nicht. Aber wir

00:19:41: haben die Meistergründungsprämie, wir haben auch diese Unterstützung bei der

00:19:45: Sensibilisierung, wir haben die Nachfolgezentrale. Also wir haben schon ein

00:19:48: großes Potpourri an Fördermöglichkeiten. Viel ist es gar nicht bekannt. Also das ist

00:19:53: halt auch noch mal ein Aufruf an die, die übergeben und übernehmen wollen, kommt

00:19:57: einfach zu uns, zu den Kammern, zur ILB, zur Wirtschaftsförderung. Wir haben

00:20:04: einfach die Angebote per Rad, wir haben auch eine Übersicht über die Angebote

00:20:07: und dann geht es weiter an die einzelne Stationen, wo am besten Unterstützung

00:20:11: gegeben werden kann. Man muss ja immer noch Meister haben oder Meister sein, um

00:20:17: ein Handwerksunternehmen führen zu können und das ist eine Ausbildung, die

00:20:21: bis vor Kurzem sehr, sehr teuer war und zusätzlich absolviert werden muss. Ist

00:20:27: das im europäischen Vergleich eigentlich weiterhin zu halten? Da legen Sie den

00:20:32: Finger in die Wunde, definitiv. Also beim zulassungswichtigen Handwerk ist es

00:20:36: tatsächlich so, Sie brauchen einen Meister, um einen Betrieb führen zu

00:20:40: können und eine Meisterausbildung kostet auch im fünfstelligen Bereich.

00:20:45: Definitiv, das ist schon eine große Investition. Wenn wir sehen, dass der

00:20:48: Meister im Range eines Bachelor ist und die Studis für den Semesterbeitrag von,

00:20:53: ich weiß nicht, 350 Euro studieren dürfen, dann ist das eine eklatante

00:20:58: Unterschied und wir versuchen auch weiterhin bei der Politik im Sinne

00:21:02: unserer Meister Arbeit zu machen, dass dort auch vielleicht andere Fördermöglichkeiten,

00:21:08: andere Finanzierungswege gemacht werden. Haben Sie schon einen möglichen Match

00:21:14: ausgemacht? Ich beobachte ganz viele interessierte und konzentrierte Gespräche.

00:21:18: Ich bin gespannt. Also ich denke, dass wir vielleicht Ende des Monats ein bisschen mehr wissen.

00:21:23: Zu den Überraschungen des Tages gehört ein besonders junger Unternehmer, der sich

00:21:29: eben im Saal erst vorgestellt hat, Niklas Wittmann. Unter seinem Namen steht

00:21:34: Tourismus Handel Dienstleistungen. Sie haben gesagt, Sie haben schon drei Unternehmen,

00:21:41: die Sie leiten. Darf ich fragen, wie alt Sie sind? Sie wirken so jung. Ich bin

00:21:45: tatsächlich 22 Jahre alt. Und Sie leiten drei Unternehmen? Das ist richtig, ja.

00:21:49: Ich leite eine Vermögensberatung, eine Reinigungsfirma und eine Eventmanagement.

00:21:54: Wie viele Leute führen Sie? Ich führe insgesamt fünf Leute. Sind Sie süchtig nach

00:22:00: Unternehmensführung? Auf alle Fälle ja. Wie kommen Sie dazu? Was haben Sie gelernt

00:22:05: oder laren Sie noch? Sind Sie Student? Ich lerne immer noch, aber als Unternehmer.

00:22:10: Ich habe mal als KFZ-Mechatroniker angefangen. Ich habe die Ausbildung dann aber frühzeitig

00:22:15: beendet, weil mir das nicht so gefallen hat. Und bin dann frühzeitig ins

00:22:19: Unternehmertum gestartet, weil mich das schon seitdem ich 14 bin interessiert hat.

00:22:23: Wann haben Sie angefangen mit 15? Nee, mit 19. Seit knapp drei Jahren bin ich jetzt

00:22:29: selbstständig für ihre Unternehmen und finde das sehr, sehr interessant. Bin sehr

00:22:32: süchtig danach, wie Sie sagen. Sind Sie damit Kapital eingestiegen oder haben Sie

00:22:37: angefangen, indem Sie Ihre Freunde angestellt haben? Ich arbeite tatsächlich

00:22:40: sehr viel mit Freunden zusammen, aber habe auch nicht groß mit Kapital gestartet.

00:22:45: Ich war einfach, würde ich sagen, nur ein bisschen mutig. Ich habe die ersten Schritte

00:22:50: gemacht, geguckt, was daraus wird, hat funktioniert und dann ging es einen

00:22:53: Schritt nach dem anderen. Ich glaube, so sollte man auch vorgehen. Womit haben Sie

00:22:56: denn genau begonnen? Mit der Vermögensberatung. Da habe ich in leichten

00:23:00: Schritten die Selbstständigkeit schon mal erfahren dürfen und dann habe ich

00:23:04: eins nach dem anderen gemacht. Wissen Vermögen haben Sie denn verwaltet oder war

00:23:08: es nur das, was am einfachsten zu gründen war? Nee, es hat sich gar nicht so

00:23:13: einfach zu gründen, weil man ziemlich viele Qualifikationen dafür braucht.

00:23:16: Habe ich auch hier mit der IHK gemacht. Was waren das denn für Qualifikation?

00:23:19: Qualifikation für Immobilienfinanzierung, Investment und Versicherung.

00:23:24: Also ich kann alles abdecken und genau das habe ich dann gegründet als Einzelunternehmer

00:23:30: und Vermögen verwaltet habe ich von verschiedensten Personen. Und wie viele

00:23:34: Kunden haben Sie da? Knapp 100 Kunden. Ich habe innerhalb von einem Jahr alle

00:23:38: Qualifikationen, die ich dafür brauche, nachgezogen. Ja an der IHK? Ja an der IHK,

00:23:43: genau. Der Finanzanlagenfachmann, kaufmann für Versicherung und

00:23:47: Finanzen und noch Immobiliendarlehensvermittler. Wahnsinn. Also das haben

00:23:52: Sie alles schnell gemacht und dann sind Sie auf Ihren Markt getreten, haben gerufen

00:23:56: und die Leute sind zu Ihnen gekommen? Natürlich, ganz direkt. Nein, ich musste

00:24:00: da schon sehr viel Herzblut reinstecken. Schritt für Schritt haben die Leute einem

00:24:04: natürlich mehr vertraut, sind dann auch auf einen zugekommen und dann kamen auch

00:24:08: immer größere Mandanten natürlich. Ich habe immer ganz viele neue Leute versucht

00:24:12: kennenzulernen. Family, friends and fools? Gar nicht so viel tatsächlich. Also ich würde

00:24:19: sagen von den 100 Kunden sind 90 Leute, die ich vorher nicht kannte. Wenn Sie jetzt

00:24:25: sagen, also Sie haben schon drei Unternehmen und Sie suchen ein weiteres, was suchen

00:24:30: Sie denn da genau? Suchen Dienstleistungsunternehmen, was ist

00:24:33: mein Unternehmensportfolio einfach erweitert. Das heißt, ich kann Menschen

00:24:36: weiterhelfen, Menschen weiter was Gutes tun. Gerne in der Immobilienbranche, das

00:24:40: heißt Gebäudeservice, Immobilienverwaltung, sowas in die Richtung. Und wie reagieren die

00:24:45: Leute, wenn Sie als sehr junger Mann da auftauchen? Sehr gut, tatsächlich, weil die

00:24:51: wahrscheinlich auch sehen, dass ich schon etwas Erfolg habe und ich auch gerne mit

00:24:58: ihnen rede und es kommt ja immer auf den Menschen drauf an und wie viel Jahre

00:25:02: Erfahrung jemand hat, spielt natürlich auch eine Rolle. Aber wie man sich dann

00:25:06: nach außen gibt und wie man handelt, ist dann nochmal ein zweites Thema. Haben

00:25:11: Sie hier schon jemanden gesprochen oder getroffen, der interessiert an Ihrem

00:25:14: Unternehmenseinstieg wäre? Tatsächlich ja, ich habe mich mit einer netten Dame

00:25:18: unterhalten und da geht es in die Gastro, finde ich auch sehr interessant ist

00:25:22: jetzt nicht genau das, was ich suche, aber ich bin immer offen für Möglichkeiten.

00:25:26: Danke sehr und da wollen Sie jetzt wieder hin, Sie gucken immer schon zur Seite,

00:25:29: natürlich beschneide ich Ihnen gerade die Netzwerkzeit, stimmt? Das stimmt, aber

00:25:34: das mache ich sehr gerne mit Ihnen. Am Befehl treffe ich die nächste interessante

00:25:37: Übernahmekandidatin. Ich bin tatsächlich auf der Suche nach was Neuem. Ich habe

00:25:44: jetzt nach über 18 Jahren Erfahrung in der internationalen Beratung, M&A,

00:25:49: Restrukturierung, Unternehmen neu aufstellen, den neuen Schwung geben und

00:25:54: dann als letzte Station noch am Hasoplatner-Institut in die Forschung

00:25:57: KI reinschauen, Brückenbilder zwischen Ministerien und Forschung, habe ich jetzt

00:26:02: wirklich so langsam die Lust was eigenes zu machen und ich bin tatsächlich auch

00:26:06: ausgestiegen aus einem angestellten Verhältnis, um ein eigenes Unternehmen

00:26:10: zu gründen, bin dann aber bei der vielen Recherche darauf gestoßen, warum denn

00:26:14: immer das Rad neu erfinden, wenn es denn schon viele gibt und deswegen bin ich

00:26:19: hier um zu gucken, wo gibt es Potenzial, wo kann ich andocken,

00:26:23: genau, wo kann ich mich entfalten, wo kann ich auch unterstützen, helfen und weiter

00:26:28: größer machen. Jetzt haben Sie neben Ihrem grünen Punkt auf dem Schild

00:26:33: Industrie und Logistik stehen, was haben Sie denn genau gemacht? Industrie und

00:26:37: Logistik ist nur, glaube ich, so ein Anhaltspunkt gewesen, weil ich kann mich

00:26:40: nicht auf eine Branche festlegen. Durch meine Beratertätigkeit bin ich

00:26:44: wirklich von Farmer über Verwaltung, Ministerien, Private Equity, Banken, also ich

00:26:51: habe vieles gesehen, Automotive, Healthcare, ich liebe Maschinen, ich liebe die

00:26:56: Werksführung, habe ich immer geliebt, aber ich bin dennoch offen, weil für mich

00:27:00: steht im Vordergrund der Mensch das Team, mit dem man dann zusammenarbeitet, was

00:27:05: man bekommt und natürlich das Produkt, mit dem man arbeitet. Und was wollen Sie

00:27:09: genau machen? Unternehmensführung? Naja, ich möchte gerne ein Unternehmen

00:27:14: helfen, größer zu werden, sich vielleicht ein bisschen zu erneuern, sich der

00:27:19: Zeit anzupassen, ich möchte Menschen Arbeit geben, also ich möchte Arbeitsplätze

00:27:24: schaffen, nicht nur die, die da drin sind, sondern vielleicht auch neu schaffen und

00:27:29: ich möchte gerne das deutsche Unternehmen international bekannt werden, weil wir

00:27:35: haben viel Potenzial. Warum müssen wir dann immer von außen, wenn wir dann viel

00:27:39: hier haben und dann könnten wir doch nach außen gehen, mit denen, was wir haben

00:27:44: und größer stärker uns positionieren. Und haben Sie hier schon was gehört, was

00:27:50: Sie so zum Matchen angezogen haben? Was ich spannend fand und mit dem Herrn hatte

00:27:57: ich noch kein Gespräch, ist das Thema Wasseraufbereitung, das andere Thema ist

00:28:01: Medizintechnik und dann schaue ich jetzt noch, wer sich pitcht, welche Firmen sich

00:28:06: noch vorstellen. Dann haben Sie also schon mal keine Angst vor großen Zahlen, denn die

00:28:10: liegen... Nein, gar nicht. Mich würde sowas nicht abschrecken, weil das sollte

00:28:17: nicht das Hemmnis sein, sondern die Vision soll ja eigentlich ein Stück weiter

00:28:21: zu beitragen. Und ja, ich habe bei UI gearbeitet, da haben wir mit Zahlen

00:28:26: gejoggenliert, ich habe auch financial due diligence drauf und runter gemacht,

00:28:29: sprich ich habe Unternehmen geprüft, die gekauft werden sollten von anderen

00:28:32: Unternehmen. Letztendlich sind es Zahlen, ob es kleinere sind oder größere und es

00:28:38: geht darum, dass man mit denen umgeht, dass man ein Gespür dafür bekommt, dass

00:28:43: hinter den Zahlen auch was steht, also nicht nur die Zahl, sondern dass da

00:28:46: Prozesse stattfinden, Menschen. Darf ich mal fragen, dass Sie für eine

00:28:49: Ausbildung haben, sind Sie Betriebswirtin? Also ich würde mich eher so ein bisschen

00:28:53: Richtung Philosophin bezeichnen, also ich habe Betriebswirtschaftslehre und

00:28:57: interkulturelle Kommunikation studiert und war in China im Auslandssemester und

00:29:03: habe dann, während ich schon gearbeitet habe, gemerkt, nee, also das kann es nicht

00:29:07: gewesen sein, habe dann angefangen zu promovieren nebenberuflich und das in

00:29:10: der Kulturantropologie, also sprich in der Reihenphilosophie und habe da ein BWL-Thema

00:29:15: mit dem philosophischen Thema gematched. Also ich habe sozusagen aus der

00:29:20: Philosophie BWL Methode Kinder fragt, da geht es um Ausgründung,

00:29:24: Unternehmisausgründung, da habe ich einen Carfort mir angeguckt und da das

00:29:29: Verhalten in den Umgang mit Dateninformation und Wissen. Was passiert in so einem

00:29:34: Kontext, wenn ein Unternehmen verkauft wird und ein Unternehmen sparte, mit dem

00:29:39: Unternehmenswissen, mit den Informationen, informellen Informationen und die sind ja

00:29:44: angelagert an den Menschen. Was passiert mit dem Wissen? Warum wird Wissen

00:29:49: zurückgehalten? Warum entstehen Ängste? Genau das habe ich versucht irgendwie zu

00:29:54: hinterfragen. Wo kommt es her? Was sind die Ursachen? Wie kann man das irgendwie

00:29:58: angehen, dass diese Menschen dabei bleiben, dass der ganze Prozess wohlwollend

00:30:02: passiert, weil das kann ja auch positiv in die Perspektive gedreht werden und nicht

00:30:07: negativ das Unternehmen verkauft und Mitarbeiter entlassen werden. Das ist ja

00:30:12: gar nicht der Fall. Wie löst man denn so ein Problem oder

00:30:16: kann man das nur im Vorhinein verhindern? Ganz, ganz simpel mit

00:30:21: Kommunikation. Dieses Zwischenmenschliche. Das kann auch eine KI uns nicht nehmen,

00:30:27: also weil viele auch immer Ängste davor haben. Das ist der Drehenangelpunkt und

00:30:31: dann verstehe ich auch warum wieso weshalb Dinge passieren und nicht. Es ist ganz

00:30:35: simpel. Gut, dass wir das jetzt aufwissen. It's a match of der Nachfolgekonferenz.

00:30:40: Sie haben keine Lieblingsbranche. Sie wollen auf jeden Fall Verantwortung

00:30:45: übernehmen. Nun heißt der Podcast, mache sie in Brandenburg. Warum denn

00:30:48: eigentlich genau in Brandenburg? In Klammern dem schönsten aller Bundesländer?

00:30:53: Ich bin gebürtige Kortbuserin, bin dann aber relativ fix mit meiner Familie dann

00:30:59: woanders hingezogen und dennoch ich bin jetzt beruflich hier im Potsdam und

00:31:03: familiär gelandet und ich finde es wahnsinnig schön und ich finde hier

00:31:07: gibt es viel Potenzial. Warum dann nicht hier? Und die Politik, also auch auf EU

00:31:12: eben macht viel. Also ich weiß das über das HPI, haben wir auch viele Projekte

00:31:16: angesteuert. Also ich möchte gerne auch hier den Hebel haben. Besten Dank Frau

00:31:22: Doktor Schöne. Ganz ehrlich so bunt wie sie sich jetzt zeigt, hatte ich mir die

00:31:28: Nachfolgekonferenz gar nicht vorgestellt. Zum letzten Kaffee des Tages passt nur

00:31:33: noch ein Gespräch und zwar mit einem Mitteljungenmann ganz in Schwarz. Mein

00:31:39: Name ist Anas Busdani und ich bin Unternehmer aus Berlin, bin auf der

00:31:43: Suche nach Unternehmen, die ich übernehmen kann. Sie gehen gleich ins Plural? Nee, aber

00:31:47: ich bin gut vorbereitet, denn ich weiß zum einen was ich suche und wie die

00:31:52: Transaktion stattfinden kann tatsächlich. In welche Branche gehen Sie denn? Am

00:31:56: liebsten Dienstleistungen, die beispielsweise im Bereich Wärmung und

00:32:00: Marketing sind und der zweite Bereich, der interessant ist, ist so klassisches

00:32:05: Boring Business, also Handwerksbetriebe, die man nicht ersetzen kann, also auch nicht

00:32:10: durch KI oder dergleichen, wie beispielsweise Tischlereien, Sanitär,

00:32:14: dazu können aber auch hier als Beispiel so ein Dachdeckermeister gehören. Also

00:32:19: Dinge, die man durch Maschinenbau oder künstliche Intelligenz nicht ersetzen

00:32:23: kann, die man aber durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz oder modernen

00:32:27: Methoden verbessern kann. Das heißt, Handwerker können auch bis ins

00:32:32: Hochalter dann immer noch arbeiten und diesen Impact-Ding kann ich quasi

00:32:36: leisten. Das heißt, ich bin dann quasi auch ein Mehrwert für das Unternehmen. Und der

00:32:42: Unternehmer, der verkaufen will, profitiert davon, dass er nun gehen darf und so

00:32:47: geht das Ganze in eine neue Generation über und beide Seiten haben etwas davon.

00:32:52: Also eine Win-Win-Situation. Was haben Sie denn gelernt, studiert, wenn ich fragen darf?

00:32:57: Ich habe eine handwerkliche Ausbildung gemacht am Staatstheater Hannover,

00:33:02: und zwar Facher für Veranstaltungstechnik, also ein elektrotechnischer Beruf.

00:33:06: Ich habe mir also am Anfang auch die Finger dreckig gemacht und diese

00:33:09: Ausbildung dann mit 20 beendet. Ich habe sie mit 17 angefangen und habe dann

00:33:15: immer mehr im Projektmanagement gearbeitet oder im organisatorischen

00:33:18: Bereich und habe gemerkt, dass mir Wissen fehlt und habe dann angefangen

00:33:23: nochmal zu studieren. Und zwar einen sehr speziellen Bereich, nämlich

00:33:27: Advertising-Communication-Management in Düsseldorf mit dem Fokus Neuromarketing.

00:33:33: Das heißt, ich habe mir angeguckt, wie kommerzielle Kommunikation im Gehirn

00:33:37: abläuft und habe dann in Berlin am Bernstein Center for Computical Neuroscience

00:33:42: mir ein halbes Jahr lang Gehirne im FMRT angeguckt. Das heißt, wo findet die

00:33:47: Aktivierung im Gehirn statt, bei welcher Form der Kommunikation?

00:33:51: Ich würde jetzt denken, es geht schon so ein bisschen in den manipulativen Bereich,

00:33:55: aber das meinen Sie natürlich gar nicht. Ich würde eher an Vereinfachung denken,

00:34:00: denn niemand würde an Manipulation denken, wenn er an Notausgangsschilder denkt

00:34:04: beispielsweise. Und wir alle wissen instinktiv, wo wir hingucken müssen, wenn es

00:34:09: brennt, um den Notausgang zu finden. Auch diese Signale sind eindeutig gesetzt

00:34:14: und man verwendet sie eben auch für kommerzielle Botschaften. Das heißt, um

00:34:18: Essen zu vermarkten oder um auf seine Dienstleistungen aufmerksam zu machen.

00:34:23: Sagen Sie mir doch mal, wie würden Sie das denn konkret in einem Unternehmen anwenden?

00:34:28: Es kommt auf das Unternehmen an. Es gibt ganz viele Anwendungsfälle. Ich bin ja

00:34:33: aus dem Bereich Marketing. Ich habe eine Marketingfirma mit Stars in Rands in Berlin.

00:34:37: Beispielsweise ein Handwerksbetrieb kann davon profitieren, indem er eben seine

00:34:42: Touchpoints besser kennt. Das heißt, wo kommt eigentlich derjenige, der die

00:34:46: Dienstleistungen anspruch nimmt, mit dieser Dienstleistung in Kontakt und auf

00:34:49: welche Art und Weise könnte man ihn dort aktivieren, genau an diese Firma zu denken.

00:34:54: In einem Beispielsweise Supermarkt passiert das ständig, in dem wir motiviert

00:35:00: werden, an Essen zu denken. Stellen wir uns vor, am Anfang eines jagen großen

00:35:05: Supermarktes gibt es eine Bäckerei. Wir kommen also rein, haben den Geruch von

00:35:08: frischem Brot in der Nase und was dann passiert ist, dass wir ein Hormon

00:35:13: bilden. Das nennt sich Grillin. Das wird bei uns im Magen gebildet und veranlasst

00:35:17: uns die ganze Zeit an Essen zu denken. In der Regel ist dann so, dass wir im

00:35:23: Supermarkt selbst mehr Nahrung kaufen, die wir eigentlich vorher gar nicht

00:35:28: benötigt hätten. Diesen Effekt lässt sich eben mannigfaltig auch auf

00:35:32: andere Dienstleistungen oder Produkte übertragen, durch unterschiedliche

00:35:37: Trigger oder Auslösemomente, um Dienstleistungen wahren, in dieser

00:35:41: reichhaltigen Wettbewerbssituation so darzustellen, dass man eben sein eigenes

00:35:47: Unternehmen besser darstellt. Und haben Sie jetzt heute Morgen schon einen Bereich

00:35:52: entdeckt, der sie interessiert hat? Ich fand den Dachdeckermeister sehr

00:35:56: sympathisch, muss ich ganz ehrlich sagen. Der hat ein tolles Unternehmen, der war gut

00:36:01: aufgestellt in Bezug auf seine Mitarbeiter und es ist ein sehr leicht zu

00:36:05: identifizierendes Produkt oder Dienstleistung, die er anbietet, die man

00:36:11: entsprechend mit heutigen Möglichkeiten sehr gut weiterentwickeln kann. Die

00:36:15: Dachdecker sind doch schon übernach gefragt. Müssen die noch entwickelt

00:36:19: werden? Ich glaube Materialien entwickeln sich permanent weiter. Denken wir mal an

00:36:24: Quantencomputer für einen Moment. Die werden in Bezug auf Legierung und

00:36:29: Materialien große Weiterentwicklungen innerhalb der nächsten drei bis fünf

00:36:33: Jahre stattfinden lassen, sodass vielleicht der Ziegel von Morgen ein

00:36:38: anderer ist. Er ist vielleicht leichter, er ist vielleicht

00:36:40: widerstandsfähiger oder er kann Fotosynthese oder er kann vielleicht auch die

00:36:46: Energie der Sonne nutzen und all das ist super spannend, wenn ein Dachdecker in

00:36:52: Zukunft weniger Gewicht tragen muss, also länger arbeiten kann, bei einer

00:36:57: besseren verbauten Technik, also mehr Dächer decken kann. Deswegen fällt der

00:37:01: Mensch dabei nicht weg, aber die Technik wird sich so weiterentwickeln, dass weniger

00:37:06: Menschen, die sehr qualifiziert sind, mehr leisten können und das finde ich erst

00:37:11: mal spannend. Haben Sie schon mit dem Dachdecker geredet? Leider noch nicht, der

00:37:15: war in tiefen Gesprächen mit zwei potentiellen Interessenten, da wollte

00:37:19: ich jetzt nicht reinspringen. Gehen Sie sich nachher noch mal hin, ist ja leicht zu

00:37:22: erkennen. Das stimmt, seine Statur war auch sehr leicht zu erkennen. Aber die

00:37:25: Handwerksbetriebe speziell, die mögen doch ihnen möglicherweise auch etwas

00:37:31: Schüchtern gegenüberstehen oder nicht? Ich habe eine handwerkliche Ausbildung,

00:37:34: ich habe einen IHK-Abschluss eines Handwerkers. Theater? Ja, also mehr geht

00:37:39: doch nicht. Wo gibt es mehr Handwerksberufe, die sich auf einem Platz vereinen,

00:37:43: außer bei einem Theater? Malermeister, Elektriker, so die ganzen Beleuchter sind

00:37:49: Elektriker, Bühnenbaumeister sind Tischler, also da gibt es so viel Handwerk.

00:37:53: Schauspieler. Das Handwerk habe ich natürlich vergessen. Also ich danke Ihnen

00:37:56: ganz herzlich, Herr Bustani, viel Erfolg und ich bin mal gespannt, wann wir uns

00:38:01: wieder treffen. Ich auch. Damit, liebe Hörerinnen und Hörer,

00:38:06: endlich erst mal für heute. Wenn Sie wissen wollen, wie man weitermacht, wenn

00:38:11: man erst mal ein spannendes Unternehmen gefunden hat, in das man gerne einsteigen

00:38:15: würde, schalten Sie unbedingt auch beim nächsten Mal wieder ein. Denn dann rede ich

00:38:20: mit dem Unternehmens- und Nachfolgeberater Lutz Ingo Sauer aus Potsdam. Bis dahin,

00:38:27: was immer Sie auch tun, machen Sie es in Brandenburg und abonnieren Sie unseren

00:38:32: Podcast der IHK Potsdam. Dann erfahren Sie sofort, wann die nächste Folge online

00:38:38: geht. Mein Name ist Stefanie Schuster und ich freue mich, dass Sie dabei waren.

00:38:43: Bis bald!

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